Es sei unverständlich, dass das Bildungsministerium die sogenannte Ampel unabhängig vom allgemeinen Infektionsgeschehen in der Region auf Grün lassen wolle, teilte der Verband in Erfurt mit. «Lehrer und Schüler werden in der Schule Gefahren ausgesetzt, die andernorts mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden», erklärte Heike Schimke, die Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes.

Zur Eindämmung der Pandemie an Schulen und in Kindergärten hat Thüringen ein Ampelsystem eingeführt. Grün bedeutet Regelbetrieb, bei Gelb gelten erste Einschränkungen, zum Beispiel abwechselnder Unterricht in der Schule und zu Hause. Rot bedeutet in der Regel, dass betroffene Einrichtungen schließen müssen.

Dass sich Lehrer und Schüler, die Risikogruppen angehören, in Kreisen mit einer hohen Zahl von Ansteckungen auf Antrag vom Präsenzunterricht befreien lassen können, reicht nach Auffassung der Philologen als Gesundheitsschutz nicht aus. Bei einem Wert von über 50 Infektionen je 100 000 Einwohner in einer Woche müssten die Klassen wieder geteilt werden. Dabei gelte es zu beachten, dass jüngere Schüler so viel Präsenzunterricht wie möglich erhalten. Ältere Schüler könnten den Distanzunterricht effektiver nutzen. dpa