Thüringen Tourismusmanager trotz Corona-Lage vorsichtig zuversichtlich

Wolfgang Tiefensee (SPD), Wirtschaftsminister von Thüringen, spricht. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Kaum Touristen im Sommer, leichte Erholung im Herbst und jetzt erneut Beschränkungen: Das Gastgewerbe hat schwer unter Corona gelitten - und leidet weiter.

 
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Unter dem Eindruck der sich verstärkenden Corona-Pandemie hat die Thüringer Tourismusbranche auf dem diesjährigen Tourismustag über die Entwicklung des Fremdenverkehrs diskutiert. Er sei sicher, dass Veranstaltungen wie die Bundesgartenschau 2021 in Erfurt, der Tag der Deutschen Einheit oder die Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof sich auch in Zukunft ins Rampenlicht des Deutschlandtourismus «katapultieren», sagte der neue Chef der Thüringer Tourismus-Gesellschaft Franz Hofmann am Donnerstag.

Mit Blick auf die von Bund und Ländern beschlossenen Schließungen im November forderten Branchenvertreter eine 100-prozentige Kompensation ihrer Ausfälle. Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) schloss sich der Forderung an. Zugleich unterstützte er die Beschlüsse von Bund und Ländern für einen eingeschränkten und zeitlich befristeten Corona-Lockdown. «Wir sollten die besprochenen Maßnahmen mittragen, auch wenn ich mir gerade im Hinblick auf das Gastgewerbe andere Entscheidungen gewünscht hätte», sagte er. Hier habe sich Thüringen mit seiner abweichenden Verhandlungsposition leider nicht durchsetzen können.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums hatten die Gäste- und Übernachtungszahlen in den ersten beiden Monate des Jahres deutlich über denen des Jahres 2019 gelegen. Doch dann sei durch die Corona-Pandemie im März, April und Mai ein Rückgang von bis zu 95 Prozent verzeichnet worden. Im Juli und August habe zwar eine deutliche Erholung eingesetzt, wenngleich die Ankünfte und Übernachtungen immer noch knapp 20 Prozent unter 2019 lagen. Insbesondere Ferienhäuser und -wohnungen sowie die Campingplätze seien sehr stark nachgefragt gewesen. Die weitere touristische Entwicklung hänge nun allerdings auch vom weiteren Infektionsgeschehen ab.

Auch der Thüringer Tourismuspreis stand in diesem Jahr im Zeichen des Coronavirus. Gefragt waren touristische Ideen und Ansätze, die in Zeiten der coronabedingten Einschränkungen entwickelt wurden. Ausgezeichnet wurden die Gewinner in den Kategorien «Kreatives Management in der Krise» und «Digitale Lösungen in der Krise» sowie der Nachwuchspreis «Heute an morgen denken – Erfolgsideen für die Zukunft». Aus 54 Einsendungen wurden das Festival «Twenty Fast Forward», das Hotel Amalienhof in Weimar für seinen YouTube-Channel «Hotel TV 5.0» und die Spa-Villa Wingerode für ihre Kommunikation über neue Social-Media-Kanäle ausgewählt. dpa

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