Um das Gewerbegebiet Erfurter Kreuz besser an das Autobahnnetz anzuschließen, plant die Landesregierung den Ausbau einer wichtigen Zubringerstraße. Allerdings gibt es unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie schnell die Bauarbeiten beginnen sollen. Der Ausbau der Landesstraße L 1044 werde ab Ende 2024 erfolgen können, sagte eine Sprecherin des Thüringer Verkehrsministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Dies setze allerdings voraus, dass es während der notwendigen Planungsarbeiten keine Verzögerungen gebe und die dafür erforderlichen Gelder auch bereitgestellt werden könnten. «Bevor gebaut werden kann, sind umfangreiche Planungs-, Abstimmungs- und Vorbereitungsprozesse notwendig», sagte sie. Das Erfurter Kreuz ist das größte Gewerbegebiet Thüringens.

Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) ist aber unzufrieden damit, dass der Beginn für den Ausbau der Straße erst in mehr als vier Jahren erfolgen soll. «Das ist nicht wirklich glücklich», sagte er. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, «um weitere Verzögerungen zu vermeiden und diesen Zeitraum nach Möglichkeit zu verkürzen». Er habe dazu inzwischen etwa mit Verkehrsminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) gesprochen und sei zuversichtlich, dass die nötigen Weichen nun zügig gestellt würden.

Gleichzeitig erklärte Tiefensee, noch wichtiger als der Baubeginn sei, dass die dortigen Unternehmen nun schnell eine zuverlässige Perspektive bekämen, dass der Straßenausbau komme und dessen Finanzierung durch Land gesichert sei.

Das Industriegebiet Erfurter Kreuz soll in Zukunft auf eine Fläche von etwa 440 Hektar anwachsen. Es ist an die Autobahnen 4 und 71 angebunden. Unter anderem soll dort ein Batteriewerk entstehen. Nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums hat der Standort eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Region und den Freistaat insgesamt.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums soll im Zuge des Ausbaus der L 1044 auch die Anschlussstelle Neudietendorf ausgebaut werden, die das Industriegebiet mit der Autobahn 4 verbindet. Alleine dieser Teil des Projekts soll nach den bisherigen Planungen fast vier Millionen Euro kosten – zuzüglich Planungskosten. dpa