Geisa - Die Thüringer Rhön hofft in den kommenden Jahren auf deutlich mehr Touristen. «Die Region ist bisher leider nicht so auf dem Schirm der Politik, aber wir hoffen, dass sich das bald ändert», sagt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Thüringer Rhönforum, Martin Henkel, in Geisa. Es gebe in der Region große Wachstumschancen. Sie sollten vor allem durch die künftige Zusammenarbeit mit den bayerischen und hessischen Rhön-Landkreisen unter einem gemeinsamen Dach gefördert werden.

Zum 1. Februar 2017 nimmt die Rhön GmbH ihre Arbeit auf, die fünf Kreise in Bayern, Hessen und Thüringen gemeinsam vermarkten soll. Geschäftsführer wird Thorn Plöger. «Im Vergleich zu unseren Nachbarn haben wir immer noch einiges aufzuholen», sagte Henkel. Er sieht dennoch Chancen: «Während im hessischen und bayerischen Teil immer mehr kleine Pensionen und Gaststätten wegen der demografischen Entwicklung schließen müssen, gibt es auf der Thüringer Seite noch viel Wachstumspotenzial.»

Nach Angaben des Statistischen Landesamts verzeichneten die Hotels und Campingplätze in der Rhön im Vorjahr mit durchschnittlich 3,9 Tagen die längste Aufenthaltsdauer von Gästen in ganz Thüringen. Mit rund 461.500 Übernachtungen lag die Region im landesweiten Vergleich etwas über dem Mittelfeld. In ganz Thüringen wurden 2015 etwa 9,8 Millionen Übernachtungen gezählt. Die tatsächliche Auslastung in der Rhön lasse sich aber aus den Statistiken nur bedingt ablesen, gab Henkel zu bedenken: «Die meisten Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen bei uns haben weniger als zehn Betten. Die werden von der Statistik gar nicht erst erfasst.»

Es wird kräftig investiert

Um noch mehr Touristen anzulocken, wird Henkel zufolge kräftig investiert: Demnach sollen Besuchermagnete wie die «Erlebniswelt Rhönwald» mit der Arche Rhön, einem etwa zwei Hektar großen Familienpark in der Nähe von Kaltenwestheim, weiter ausgebaut werden. Derzeit befinde sich die Aussichtsplattform «Noahs Segel» im Bau. Geplant ist zudem ein «Skywalk», eine gläserne Aussichtplattform, an einem Grenzturm bei Unterweid. Dort liefen aber noch Gespräche mit den Naturschutzbehörden, sagte Henkel.

Der Bau eines schiefen Aussichtsturms auf der Hohen Geba war 2014 in einem kreisweiten Entscheid abgelehnt worden. «Die Pläne sind alle da, vielleicht findet sich eines Tages jemand, der etwas Positives daraus weiterentwickelt», erklärte der Landrat des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, Peter Heimrich (SPD).

Die größten Besuchermagnete in der Region sind die Gedenkstätte Point Alpha an der thüringisch-hessischen Grenze und das Erlebnisbergwerk Merkers.

Internet: offizielle touristische Internetplattform für die Region Rhön