Übernachtungen sind nur noch für Geschäftsreisende oder bei beruflich oder medizinisch notwendigen Reisen erlaubt. Touristen müssen in Thüringen ihren Urlaub bis zum 5. November beenden. Tagesausflüge sollen möglichst vermieden werden.
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sprach von einem Kraftakt, mit dem die sprunghafte Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden solle. «Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, sind auch jetzt wieder weitreichende Einschränkungen notwendig.» Werner und Bildungsminister Helmut Holter (Linke) appellierten an die Thüringer, die strengen Regeln einzuhalten und sich damit solidarisch untereinander zu verhalten.
Erstmals enthält eine Thüringer Corona-Verordnung einen Parlamentsvorbehalt. Damit kann der Landtag, der am Dienstag zu einer Sondersitzung zusammenkommt, Änderungen vornehmen.
Weiterhin offen bleiben Einrichtungen der Sozial- und Jugendhilfe, sämtliche Beratungsstellen, Tagespflege-Einrichtungen, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Therapeutische Einrichtungen sowie Spielplätze.
Auch am Wochenende stieg die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Thüringen weiter. An den beiden Tagen wurden 545 neue Fälle, darunter 218 innerhalb von 24 Stunden am Sonntag von den Gesundheitsämtern gemeldet. Vier Menschen, die positiv getestet waren, starben. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie registrierten Infektionen erhöhte sich auf insgesamt 7169.
Weiterhin galt fast die Hälfte der 23 Kreise und kreisfreien Städte in Thüringen als Corona-Risikogebiet. In elf Regionen gab es in den vergangenen sieben Tagen teilweise deutlich mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner, geht aus den Angaben des Thüringer Sozialministeriums vom Sonntag hervor. Im Thüringer Durchschnitt lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen bei 61,3 - mit steigender Tendenz. dpa/red
>>> Thüringer Verordnung im Wortlaut
>>> Mehr zum Thema