Der Betreuungsschlüssel bei den Drei- bis Vierjährigen solle schrittweise verbessert werden, teilte die Fraktion am Mittwoch mit. Der bislang bei 1:16 liegende Schlüssel solle ab 2018 bei 1:14 liegen, ab 2019 dann bei 1:12, sagte der bildungspolitische Sprecher Christoph Matschie. «Die Kita-Träger bekommen dann jeweils ein Jahr Zeit, um den neuen Betreuungsschlüssel umzusetzen.»

Nach SPD-Rechnung würde das in den kommenden beiden Jahren insgesamt gut 44 Millionen Euro kosten. Dies sei aufgrund der guten Haushaltslage des Freistaats solide gegenzufinanzieren, sagte Matschie.

Zuletzt hatte die Liga der freien Wohlfahrtspflege gefordert, dass bis 2022 rund 8000 Erzieher eingestellt werden müssten. Bei einer Anhörung des Bildungsausschusses im Landtag verliehen mehrere Verbände wie auch die Grünen dieser Forderung Nachdruck.

Die rot-rot-grüne Koalition hatte im neuen Kita-Gesetz beschlossen, dass das letzte Kita-Jahr ab 2018 beitragsfrei wird. Dies war eines der zentralen koalitionsversprechen und kostet rund 29 Millionen Euro. Bildungsminister Helmut Holter (Linke), der seit rund einem Monat im Amt ist, betonte immer wieder, die sei nur ein erster Schritt. Nun müsse eine Diskussion über die Qualität der Kitas geführt werden.

Nach Ansicht der kommunalen Spitzenverbände ist eine bessere Betreuung wichtiger als das beitragsfreie Kita-Jahr. dpa