Ramelow solle unter anderem erklären, was die Justiz zu seinem Schutz unternommen hatte, nachdem er sich 1996 durch Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt bedroht gefühlt habe, sagte der CDU-Obmann im Ausschuss, Jörg Kellner, am Donnerstag in Erfurt.

Ramelow hatte in der Vergangenheit verschiedenen Medien gesagt, er sei damals von Mundlos und Böhnhardt am Rande einer Gerichtsverhandlung gegen einen bekannten Rechtsextremisten bedroht worden. Ramelow war damals Gewerkschaftssekretär.

Ein Sprecher Ramelows erklärte, der Ausschuss lege fest, wen er als Zeuge laden wolle. Sollten die Mitglieder des Gremiums beschließen, den Ministerpräsidenten hören zu wollen, werde Ramelow dieser Ladung «selbstverständlich und gerne» folgen.

Die Obfrau der Linken in dem Untersuchungsausschuss, Katharina König, ließ erkennen, dem CDU-Antrag nicht entgegenzutreten. Dennoch griff sie Kellner scharf an. Der CDU-Abgeordnete offenbare «wenig Sachkenntnis zum NSU-Komplex», sagte König. Der Gerichtsprozess des Jahres 1996 sei im Abschlussbericht des ersten Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses bereits Thema gewesen.

Unterdessen schilderte ein Polizist vor dem Ausschuss in Erfurt ein Detail des letzten Banküberfalls der mutmaßlichen Rechtsterroristen Mundlos und Böhnhardt. Beide hätten bei ihrem Sparkassen-Überfall am 4. November 2011 in Eisenach einen älteren Kunden im Schalterraum zwar zu Boden gestoßen, berichtete der Beamte. Dann hätten sie ihm aber seine Geldkarte und die von ihm gerade abgehobenen 50 Euro hingelegt und nicht geraubt. Der Sparkassen-Kunde habe diese Episode in einer späteren Zeugenvernehmung erzählt, sagte der Polizist. dpa