Das sagte eine Sprecherin am Mittwoch und bestätigte damit Berichte der Thüringer Allgemeine und des MDR Thüringen.

Ahmadiyya ist eine 1898 in Indien gegründete Glaubensrichtung innerhalb des Islams. In Thüringen hat sie schätzungsweise 70 bis 100 Mitglieder, wie der Islambeauftragte des Bistums Erfurt, Hubertus Staudacher, auf Anfrage sagte. Sie verfügt bislang über keine Räumlichkeiten, in dem die Gläubigen beten können.

Die Ahmadiyya-Glaubensrichtung gilt anderen islamischen Strömungen wegen unterschiedlicher religiöser Auffassungen als «nichtmuslimisch». Knackpunkt ist vor allem die Frage, ob es außer Mohammed noch andere Propheten gibt - was Ahmadiyya für möglich hält.

In Thüringen hatte sie bis vor wenigen Jahren nur einzelne Mitglieder, durch den starken Anstieg der Flüchtlingszahlen erhielt sie Zulauf. Sie will ihre Moscheepläne am Freitag in einer Pressekonferenz vorstellen.

In Thüringen gibt es derzeit insgesamt zehn islamische Gemeinden, neben Erfurt unter anderem in Jena, Nordhausen und Ilmenau.

Derweil hat die evangelische Bischöfin Ilse Junkermann eine Kirchensteuer für Muslime befürwortet. Wenn die muslimischen Organisationen ähnlich wie die Kirchen organisiert wären, könnten sie eine solche Steuer erheben und damit auch Transparenz schaffen, sagte die Bischöfin am Mittwoch dem MDR.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan hatte vorgeschlagen, zur Finanzierung des islamischen Lebens in Deutschland eine Art Kirchensteuer für Muslime einzuführen. Damit soll die Finanzierung islamischen Lebens ermöglicht werden, wenn die Finanzierung von Moscheen aus dem Ausland verboten würde. Dies hatte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer gefordert. dpa