Erfurt - Hufeisennase, Mausohr, Graues Langohr - in Thüringen gibt es nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) 21 Fledermausarten und alle gelten als gefährdet.

Zur europäischen Fledermausnacht «Batnight» am kommenden Wochenende (26./ 27. August) wird auch in Thüringen mit vielen Aktionen auf die Schutzbedürftigkeit der nachtaktiven Tiere hingewiesen. So lädt der Nabu landesweit zu Filmvorführungen, Beobachtungen oder Spaziergängen mit einem Ultraschalldetektor ein. Nur Batman, der Fledermausmann aus dem gleichnamigen Comic, wird wohl nicht dabei sein. Er muss wieder mal die Welt vor dem Bösen retten...

Nach Angaben der Stiftung Fledermaus existieren landesweit 35 bedeutsame Fledermausvorkommen in 47 einzelnen Bauwerken - etwa Kirchen oder anderen großen Gebäuden. Untersuchungen der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie zeigten, dass die Tiere durch den Ausbau der Infrastruktur und die zunehmende Verkehrsdichte neuen Gefährdungen ausgesetzt seien.

«Breite, stark befahrene Straßen können unüberwindbare Hindernisse für die Fledermäuse auf ihrem Weg in die Jagdgebiete sein», sagte eine Sprecherin. In Förderprojekten würden darum diese Gefahrenstellen ermittelt und in die Planung einbezogen.

Außerdem ist aus Sicht der Experten wichtig, das Interesse der Allgemeinheit für die scheuen Säugetiere zu wecken. Die Stiftung will das beispielsweise mit Hilfe eines «Fledermaus-Rucksackes» tun: Ausgerüstet mit Utensilien wie Fledermaus-Detektoren, die die ultrahochfrequenten Rufe der Tiere hörbar machen, Stirnlampen, und einem Bestimmungsbuch stünde dann einer Expedition in der Dämmerung nichts mehr im Weg.

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