Erfurt - Im Sommer 2015 wird ein 33-Jähriger an abgelegener Stelle im Thüringer Wald brutal erschlagen, sein Auto verbrannt. Seit Donnerstag müssen sich zwei Männer deswegen vor Gericht verantworten.

Zum Auftakt eines Prozesses um ein brutales Tötungsverbrechen im Thüringer Wald haben die zwei Angeklagten vor dem Landgericht Erfurt geschwiegen. Der 54-Jährige, ein ehemaliger Lehrer, und der mitangeklagte 20-Jährige wollten sich am Donnerstag weder zur Person noch zu den Tatvorwürfen äußern. Sie werden beschuldigt, im Oktober 2015 gemeinsam einen 33 Jahre alten Mann in ein abgelegenes Waldstück zwischen Gräfenroda und Gehlberg gelockt und getötet zu haben. Sie sind wegen Mordes und Brandstiftung angeklagt. Das Mietauto des Opfers sollen sie nach der Tat angezündet haben.

Laut Anklage soll der ältere Beschuldigte dem Opfer mit einem Totschläger mehrere schwere Schläge gegen den Kopf versetzt haben, bis es mit tödlichen Verletzungen zusammenbrach. Zusammen hätten die Männer den leblosen 33-Jährigen dann unter die Brücke eines Baches gezogen, wo der Jüngere nochmals mit einem Stein zugeschlagen habe. Das noch am Tatort gestorbene Opfer erlitt mindestens zwölf Schläge.

Alle drei Männer kannten sich laut Anklage aus einem vom älteren Beschuldigten betriebenen Freizeitcamp in Stützerbach.

Nach der Tat hatten sich die beiden Verdächtigen nach Chile abgesetzt. Zielfahnder des Landeskriminalamtes spürten den Älteren dort auf, im August 2016 wurde er von dem südamerikanischen Land nach Deutschland ausgeliefert. Der Jüngere kehrte freiwillig zurück. Für den Prozess, der am 9. Februar fortgesetzt werden soll, sind zunächst bis Anfang April Verhandlungstage angesetzt. dpa