Ein solcher Verdacht in derartigem Ausmaß sei eigentlich unvorstellbar, sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur. Das Geschehene müsse aufgeklärt und aufgearbeitet werden. «Dazu müssen wir zunächst die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten.»

Nach Polizeiangaben hatte es Ende vergangenen Jahres einen anonymen Hinweis auf den sexuellen Missbrauch von Heimbewohnern in Neuhaus gegeben. Die Ermittlungen richten sich gegen fünf Mitarbeiterinnen des Pflegeheims. Sie stünden unter anderem wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kranken oder Hilfsbedürftigen, sexueller Nötigung, Körperverletzung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen im Fokus der Staatsanwaltschaft.

Am Donnerstag hatte die Polizei mit rund 40 Beamten das Heim und die Wohnungen der Beschuldigten in den Kreisen Sonneberg und Saalfeld-Rudolstadt durchsucht. Nach Angaben des Heimbetreibers wurden die fünf Frauen während der laufenden Ermittlungen vom Dienst freigestellt. Die bislang bekannten Opfer sind nach Polizeiangaben vier Frauen sowie ein Mann im Alter zwischen 55 und 86 Jahren. dpa