Jena Meldeportal für antisemitische Vorfälle eingerichtet

Ein Mann trägt bei einer Kundgebung eine Kippa. Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

Betroffene und Zeugen antisemitischer Vorfälle können diese ab sofort im Internet bei der Thüringer Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus melden.

 
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Jena - Die Vorkommnisse können in deutscher, englischer und russischer Sprache unter www.report-antisemitism.de gemeldet werden, wie das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft, bei der die Recherchestelle angesiedelt ist, am Freitag in Jena mitteilte. Diese soll ihre Arbeit am 1. Januar kommenden Jahres aufnehmen.

«Die systematische Dokumentation und Auswertung vor Ort in Thüringen stärkt insbesondere die jüdische Perspektive, da die täglichen Erfahrungen der von Antisemitismus Betroffenen sichtbar gemacht werden», erklärte Anja Thiele, die wissenschaftliche Leiterin der Dokumentationsstelle. Antisemitismus werde häufig nicht erkannt oder problematisiert, die Perspektive der Betroffenen viel zu oft bagatellisiert. Mit der neuen Dokumentationsstelle werde es möglich, antisemitische Vorfälle mit klaren wissenschaftlichen Kriterien zu dokumentieren und sie für Behörden, Politik und Medien systematisch aufzuarbeiten.

Der thüringische Standort ist den Angaben zufolge einer von sieben Stellen in Deutschland, die auf Grundlage gemeinsamer Qualitätsstandards des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus antisemitische Vorfälle registrieren und analysieren. dpa

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