Wenn Madeleine Henfling und Harald Zeil an einem Beispiel deutlich machen sollen, was sie an vielen Schulen im Freistaat stört, dann erzählen sie von Jena; von Jena im Jahr 2009. Damals, sagen sie, habe ein Netzwerk aus Schülern und Lehrern in mehreren Schulen Plakate aufhängen wollen, um zu Protesten gegen das rechtsextreme "Fest der Völker" aufzurufen, das damals in Pößneck habe stattfinden sollen. Die Veranstaltung galt als eines der zentralen Treffen der rechten Szene im Land. In einigen Schulen, sagt Zeil, habe die Schulleitung diesem Ansinnen offen gegenüber gestanden und die Plakate erlaubt. In mehreren anderen Schulen allerdings nicht. "Da hat man sich herausgeredet, mit dem Argument, eine Schule müsse politisch neutral sein."