Suhl - „Die Landesregierung hat ihre Ankündigung, die Aufarbeitung von Unrecht in der DDR voranzutreiben, bisher nicht ausreichend eingelöst“, sagte Jahn am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung in Suhl. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) habe das Thema zwar gleich nach Regierungsantritt zur Chefsache erklärt. „Tatsächlich hat er sich aber kaum mit der Verantwortung seiner Partei für das geschehene Unrecht auseinander gesetzt“, erklärte Jahn.

Bis heute fehle ein Konzept aus Thüringen, was die Weiterentwicklung der Erinnerungskultur betrifft. Dabei seien Gedenkstätten und Bildung Ländersache. „Ich würde mich über Aktivitäten des Landes freuen, die es uns ermöglichen, Stasi-Akten in Thüringen künftig an die bestehende Gedenkstättenlandschaft anzudocken.“ Es brauche „überzeugende Argumente, wenn der Bund viele Millionen Euro, die die dauerhafte Archivierung kosten wird, ausgeben soll“ , so Jahn weiter.

Bisher gibt es in den einstigen Bezirksstädten – auch in Suhl – Außenstellen der Stasi-Unterlagenbehörde, in denen Akten aufbewahrt und aufgearbeitet werden und auch eingesehen werden können. Geplant ist, diese Stellen zu zentralisieren, innerhalb Thüringens wohl nur noch an einem Ort. Zuständig für die Entscheidung darüber ist der Bundestag. er