Den vier Angeklagten im Alter von 31 bis 40 Jahren wird vorgeworfen, bundesweit auf Bahnhöfen Fahrgäste an Fahrkartenautomaten beobachtet, PIN-Nummern ausgespäht und EC-Karten entwendet zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht von 14 Opfern in der Zeit von Dezember 2019 bis Ende Januar 2020 aus. Rund 8000 Euro hätten die mutmaßlichen Täter erbeutet.

Die Serie habe in Thüringen auf dem Erfurter Hauptbahnhof begonnen. Als ein Mann an einem Automaten gerade mit seiner EC-Karte ein Ticket erwerben wollte, sei er auf einen am Boden liegenden Zehn-Euro-Schein hingewiesen worden. Während sich das Opfer kurz dem Geldschein zuwandte, habe einer der Täter die EC-Karte aus dem Kartenschlitz genommen. Nur drei Minuten später seien 1000 Euro vom Konto des Opfers abgehoben worden.

Laut Anklage soll die mutmaßliche Bande für ähnliche Diebstähle auf Bahnhöfen in Köln, Dortmund, Düsseldorf, Münster, Bremen, Hamburg und Berlin verantwortlich sein. In allen Fällen seien Opfer mit Bargeld vor Fahrkartenautomaten ausgetrickst worden. In dem Moment, in dem sich Betroffene bückten, hätten die Angeklagten zugegriffen und EC-Karten entwendet. Beim Prozessauftakt äußerten sich die Beschuldigten nicht zu den Vorwürfen. Der Prozess geht am 9. Juli weiter. dpa