«Ich kann mir eine weibliche Doppelspitze sehr gut vorstellen», sagte Hennig-Wellsow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Sie ist zusammen mit der hessischen Fraktionsvorsitzenden Janine Wissler als mögliche Kandidatin für den Parteivorsitz im Gespräch. Nach Parteichefin Katja Kipping hatte am Samstag auch der Co-Vorsitzende Bernd Riexinger angekündigt, Ende Oktober nicht wieder für das Amt zu kandidieren.

Ob sie tatsächlich für das Amt auf dem Bundesparteitag Ende Oktober in Erfurt antritt, ließ Hennig-Wellsow zunächst offen. «Ich führe Gespräche. Eine Entscheidung ist bisher nicht gefallen», sagte sie.

Die 42-Jährige leitet die Thüringer Landtagsfraktion der Linken seit 2014. Seit 2013 ist sie Landesvorsitzende. Hennig-Wellsow hat maßgeblich daran mitgewirkt, dass Ende 2014 in Thüringen die rot-rot-grüne Koalition mit Bodo Ramelow als erstem Ministerpräsidenten der Linken zustande kam. In der Aufgabenverteilung mit Ramelow ist sie diejenige, die die Parteiarbeit macht.

Nach den Rückzugsankündigungen von Kipping und Riexinger muss sich die Linke auf dem Parteitag in Erfurt vom 30. Oktober bis 1. November personell neu aufstellen. Ramelow würdigte Kipping und Riexinger: «Ich möchte mich für Eure Arbeit und Euer engagiertes Wirken für unsere Partei herzlichst bedanken!», schrieb der Linken-Politiker auf Twitter. «Ihr macht den Weg frei und der Parteitag in Erfurt wird Euren Staffelstab weitergeben.» dpa