Erfurt - An der einstigen innerdeutschen Grenze in Thüringen besteht mehr als zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung noch ein erhöhtes Minen-Risiko.

Rund 33.000 Personenminen sind laut eines am Freitag im Landtags-Umweltausschuss vorgestellten Gutachtens bislang nicht gefunden worden. In Thüringen bestehe deshalb auf 3,3 Prozent des «Grünen Bandes» ein erhöhtes Restrisiko, teilte die Landtagsverwaltung mit. Eine innerministerielle Arbeitsgruppe soll den weiteren Umgang mit den Minen klären. Aus Sicht der Gutachter können die Flächen befahren werden, da die Minen eine geringe Sprengkraft besitzen würden.

Die Stiftung Naturschutz, die den größten Teil der betroffenen Flächen besitzt, habe die Pächter informiert und eine Rücknahme der Pachtverträge angeboten. Die Ausschussmitglieder forderten eine schnelle Information der Bevölkerung und eine Kennzeichnung der Areale.

Die einstigen Grenzabschnitte waren bereits in den 80er Jahren von der DDR von Minen geräumt worden. Nach 1990 wurden sie erneut nach Minen abgesucht. Regen oder Erdbewegungen können sie jedoch weggeschwemmt oder verlagert haben. dpa