Erfurt Experten rechnen mit weniger Staus zum Ferienbeginn

Nachdem die Autobahn 71 bei Arnstadt in Richtung Ilmenau wegen einer Ölspur gesperrt werden musste, staute sich am 15. Juni 2017 der Verkehr auf mindestens vier Kilometer. Quelle: Unbekannt

Angesichts der eingeschränkten Reisemöglichkeiten hoffen Experten auf weniger Verkehrsbehinderungen zum Ferienbeginn. Ganz frei von Frustrationsmomenten dürfte der Weg in den Urlaub aber dennoch nicht bleiben.

 
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Die Zahl der Baustellen auf den Thüringer Autobahnen ist ähnlich hoch wie in den Vorjahren, trotzdem rechnet der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) zum Ferienbeginn mit weniger Wartezeiten. «Bei dem zu erwartenden Reiseverhalten vermuten wir eine Entzerrung der Autoströme und Staus», sagte der Sprecher des ADAC Hessen-Thüringen, Cornelius Blanke. Es gebe in Deutschland und den Nachbarländern nur noch begrenzt Übernachtungskapazitäten, zudem herrsche nach wie vor eine große Unsicherheit, wie etwa der erneute Corona-Lockdown in Gütersloh zeige. «Daher gehen wir davon aus, dass in diesem Sommer vor allem Tages- und Wochenendtouristen das Bild prägen werden.»

Auf den neuralgischen Strecken Richtung Süden sowie zur Nord- und Ostsee sei vor allem um den 18. und 19. Juli mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen - das Wochenende nach dem letzten Schultag vor den Sommerferien in Thüringen. Gleiches gelte für viele Grenzübergänge.

Allein auf der Autobahn 4 gibt es Antje Hellmann vom Thüringer Verkehrsministerium zufolge vier größere Bauvorhaben, die bis in den August reichen, unter anderem bei Ronneburg und auf der Talbrücke Teufelstal. Wegen der Erneuerung der Werratalbrücke ist laut Betreiber Via Solutions zwischen Herleshausen und Eisenach-West mit Behinderungen zu rechnen. Aus Richtung Dresden wird die Abfahrt zum Rastplatz Eisenach-West gänzlich gesperrt, es wird eine Umleitung eingerichtet. Auf der Autobahn 71 sorgen zwei größere Baustellen bis in den September für Verkehrseinschränkungen.

«Passiert man solche Baustellenbereiche geplant nicht zu Rushhour-Zeiten, kommt man meist gut voran», rät Blanke. Generell sei es hilfreich, nicht direkt am letzten Schultag oder zu Zeiten mit erhöhtem Pendleraufkommen unterwegs zu sein. «Sonntagfrüh ist eine gute Startzeit.»

Mit traditionell deutlich weniger Nachfrage rechnet das Verkehrsministerium dagegen im Schienenverkehr.

Auch Städtereisende bleiben von Einschränkungen durch Bauarbeiten nicht verschont, das gilt vor allem für Erfurt. Gleich zwei riesige Innenstadtbaustellen am Anger und in der Bahnhofstraße inklusive Sperrungen des Juri-Gagarin-Rings werden immense Auswirkungen auf den Stadtverkehr haben, wie Stadtsprecherin Heike Dobenecker sagte. Hinzu kommen Baustellen an der westlichen Stadteinfahrt und der Arnstädter Straße. «Vor Erfurt steht der Baustellensommer 2020.»

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