Die Entrüstung war groß. Der Discounter Lidl hatte seine Mitarbeiter heimlich mit Videokameras überwacht, die Deutsche Bahn AG hatte den Postverkehr und die Konten ihrer Mitarbeiter ohne deren Wissen von Detektiven ausspionieren lassen, die Deutsche Telekom hatte die Telefonate von leitenden Angestellten angezapft und fleißig mitgehört. All diese Skandale liegen nun schon einige Jahre zurück. Die betroffenen Unternehmen gaben damals der öffentlichen Entrüstung über ihr Vorgehen nach und gelobten Besserung, doch ein allgemeiner Schutz der Beschäftigten vor solchen Praktiken besteht nach wie vor nicht. Und es kommt noch schlimmer. Wird tatsächlich Gesetz, was die Bundesregierung derzeit in der Planung hat, dann würden all solche Spitzelaktionen nachträglich legalisiert. So jedenfalls beurteilen Kritiker die Lage.