Schleusingen/Hildburghausen - Zu einem Dachstuhlbrand rückte die Feuerwehr nach Schleusingen aus. Dort hat laut Polizei vermutlich ein Blitzeinschlag das Feuer ausgelöst. Die Kameraden aus Nahetal-Waldau und Schleusingen löschen am Morgen von innen und über die Drehleiter von außen. Die zwei Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Rauchmelder hatten das Ehepaar gewarnt.

Der Mann hatte noch bis zum Eintreffen der Feuerwehr versucht, mit dem Gartenschlauch zu löschen und sich dabei aber eine Rauchgasvergiftung zugezogen. Der 54-Jährige wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Der Dachstuhl jedoch stand bis zum Eintreffen der Feuerwehr teilweise komplett in Flammen. Als problematisch für die Einsatzkräfte erwiesen sich hier die Bauweise des Holzhauses und die 25 Zentimeter dicke Dämmung im Dachbereich. In dieser setzten sich die Glutnester fest und die Feuerwehr musste mittels Einreißhaken einen Teilbereich des Daches öffnen, um den Brand endgültig zu bekämpfen.
Der entstandene Schaden schätzt die Polizei derzeit auf etwa 200.000 Euro. Die Feuerwehr war mit 40 Kameraden und zehn Fahrzeugen im Einsatz.



Wenig später gab es auch Alarm aus Biberschlag in der Gemeinde Schleusegrund. Dort brannte an einem Wohnhaus ein Nebengebäude mit Einliegerwohnung und Garage mit Wagen komplett nieder. Der Feuerwehr wurde zunächst eine unklare Rauchentwicklung gemeldet. Als die ersten Kräfte eintrafen, schlugen ihnen bereits die Flammen aus den Fenstern im Untergeschoss entgegen. Sofort begannen die Wehrleute mit dem Bau einer Wasserversorgung, was sich jedoch aufgrund des schlechten Hydrantennetzes vor Ort als schwierig erwies. Hinzu kam, dass die benötigte Drehleiter noch in Schleusingen im Einsatz war, daher musste die der Feuerwehr Hildburghausen geordert werden.

Die Bewohner aus dem angrenzenden Wohnhaus hatten sich glücklicherweise in Sicherheit gebracht, standen aber unter Schock und mussten vom Rettungsdienst betreut werden. Einem Nachbarn war das Feuer aufgefallen. Er war sofort in das Haus gerannt und hatte die Bewohner gewarnt. Eine 77-jährige versuchte laut Polizei noch den Brand des Autos zu löschen. Sie habe dabei aber eine Rauchgasvergiftung erlitten und wurde ins Klinikum nach Suhl gebracht. Die 36-jährige Eigentümerin des Grundstückes erlitt einen Kreislaufzusammenbruch und wurde in Krankenhaus nach Hildburghausen gebracht. Nach ersten Erkenntnissen kann ein Blitzschlag als Brandursache ausgeschlossen werden. Die Kriminalpolizei Suhl hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Schaden wird derzeit auf etwa 135.000 Euro geschätzt.




Zuvor war die Feuerwehr Hildburghausen zur Bahnstrecke Hildburghausen-Eisfeld gerufen worden. Zwischen Hildburghausen und Heßberg war ein Zug der Süd-Thüringen-Bahn in einen umgestürzten Baum hineingefahren und musste einen Zwangsstopp einlegen, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei sei niemand verletzt worden. Die Feuerwehr räumte den Baum und einige weitere von den Gleisen. Die Strecke war für etwa eine Stunde gesperrt und ist inzwischen wieder frei. Bis zum Vormittag könne es aber noch Verspätungen geben.



Auch zwischen Schwarza und Ebertshausen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) mussten die Rettungskräfte umgestürzte Bäume räumen. Auch in Suhl war um 5 Uhr die Nacht für die Kameraden der Feuerwehr schlagartig zu Ende. „Bei uns sind etwa ein Dutzend Notrufe innerhalb einer halben Stunde eingegangen“, sagt Daniel Wiegmann, Sprecher der Suhler Feuerwehr. Die starken Böen entwurzelten zahlreiche Bäume, die umstürzten, Straßen blockierten und auf Dächer stürzten.

Zu elf Einsatzstellen in der ganzen Stadt rückten insgesamt 35 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus, um bei strömendem Regen und Sturm die Straßen frei zu räumen. Ein umgestürzter Baum „hatte die komplette Zellaer Straße blockiert und die Zufahrt nach Goldlauter versperrt“, so Wiegmann. Weitere Bäume lagen auf der Theodor-Neubauer-Straße, der Friedrich-König-Straße sowie auf der Meiniger Straße. Durch die Aufräumarbeiten kam es zu Behinderungen und damit verbundenen Wartezeiten, die die Geduld der Autofahrer forderten.

In Zella-Mehlis waren die Kameraden gegen fünf Uhr zum Beseitigen einer Baumsperre und abgebrochener Äste ausgerückt. Der Bauhof musste einen Baum zu entsorgen, der auf einem städtischen Grundstück umfiel, aber keine Gefahr darstellte. Bei der Meteor Umformtechnik GmbH & Co. KG hob der Sturm ein Dach ab und beschädigte es stark.

Blitzeinschlag in Tanne - Baumspitze auf Wohnhaus gestürzt

Glück im Unglück hatten die Hausbesitzer eines Einfamilienhauses in Gehren (Ilm-Kreis). Durch einen Blitzeinschlag wurde die Baumspitze einer Tanne abgespalten und fiel auf das Dach des Hauses, auch die Telefonanlage wurde zerstört. Eine Verteilerdose im Keller geriet in Brand. Dadurch fing wiederum ein dort gelagerter Holzstapel Feuer. Der Schwelbrand konnte durch die freiwilligen Wehren Gehren, Jesuborn und Möhrenbach gelöscht werden. Für das Ehepaar im Alter von 84 und 77 Jahren entstand ein Sachschaden von etwa 8000 Euro. mh/it/cob/tw


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