Suhl - "Wir sind nicht begeistert", sagt Helge Hoffmann, Vize-Kreischef der CDU in Hildburghausen, über das plötzliche Ende der Parteikarriere von Andreas Trautvetter. Der Ex-Minister hatte beim turbulenten CDU-Parteitag am vergangenen Wochenende überraschend hingeworfen. Trautvetter wollte noch einmal Landesvize werden. Aber als die Delegierten die bisherige Stellvertreterin Christina Tasch abwählten, musste auch das Südthüringer Urgestein eine Niederlage fürchten. Deshalb ist die Region nun nicht mehr in der engeren Parteispitze vertreten, die vom Präsidium gebildet wird. Dazu gehören Landeschefin Christine Lieberknecht, ihre drei Stellvertreter, Schatzmeister und Generalsekretär sowie Landtagspräsidentin und Fraktionschef.

Ein mächtiges Gremium. Einstimmig hatte es den Beschluss gefasst, Trautvetter und Tasch noch einmal als Stellvertreter zu nominieren. Das war weniger eine Herzensangelegenheit als vielmehr ein Zugeständnis an den regionalen Proporz und den konservativen Flügel, der sich vor allem von der Eichsfelderin Tasch vertreten fühlen sollte. Dennoch kam der Eklat beim Parteitag nicht aus heiterem Himmel: Schon bei der Wahl vor zwei Jahren war Tasch gerade einmal auf 56 Prozent gekommen, Trautvetter schaffte magere 64 Prozent. Auch wenn sich niemand in der Südthüringer CDU freut, dass die Region nicht mehr in der Parteispitze vertreten ist: "Es gibt Schlimmeres", sagt der Hildburghäuser Vize-Kreischef Hoffmann gelassen. Schließlich habe man bisher nicht unbedingt gespürt, dass jemand aus der Region im CDU-Vorstand sitzt. Probleme habe man immer selbst lösen müssen.