Ilmenau Behörde will Schwangere vorerst nicht abschieben

Ilmenau - Nach der Aufregung um die versuchte Abschiebung einer schwangeren Nigerianerin in der vorigen Woche will die Ausländerbehörde des Ilm-Kreises vorerst keine weitere Abschiebung der betroffenen Frau betreiben.

 
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Wie das Landratsamt auf Anfrage erklärte, ist ärztlich festgestellt, dass die Frau nicht reisefähig ist. Sie sollte den Regelungen des sogenannten Dublin-Verfahrens zufolge nach Italien gebracht werden, da sie zuerst dort einen Asylantrag gestellt hatte.

Nunmehr müsse das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entscheiden, ob statt eines Verfahrens in Italien in Deutschland ein Asylverfahren geführt wird, hieß es dazu nun aus dem Landratsamt. Bis dahin erhalte die Frau eine Duldung, während des Verfahrens sogar eine "Aufenthaltsgestattung".

Der Fall hatte für großes Aufsehen gesorgt, weil die Polizei mitten in der Nacht im Krankenhaus in Arnstadt aufgetreten war und die Schwangere für eine Abschiebung hatte mitnehmen wollen. Hierfür hatten sie eigens eine Ärztin mitgebracht, die den Transport überwachen sollte. Die Ärzte in Arnstadt verweigerten es jedoch wegen der Risikoschwangerschaft, die Frau gehen zu lassen. Der Flüchtlingsrat und das Flüchtlingsnetzwerk des Ilm-Kreises protestierten. dh/jwe

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