Schwerpunkt ist derzeit der Saale-Orla-Kreis, der sich mit 42 neuen Fällen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen dem bundesweiten Warnwert 50 nähert. Der südostthüringische Landkreis kämpft mit einem Corona-Ausbruch in einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderung in Schleiz.

Das Landratsamt rechnet allerdings nicht damit, dass der Kreis zum Corona-Risikogebiet erklärt wird. Der Großteil der Positivbefunde bei Heimbewohnern und Mitarbeitenden liege inzwischen sieben Tage zurück, hieß es. Damit dürften diese Fälle am Samstag aus der Statistik fallen. Die Behörde hatte mit einer Begrenzung der Besucherzahlen bei privaten Feiern auf die steigenden Infektionszahlen reagiert.

Vorwürfe, eine Notärztin könne sich im Zusammenhang mit dem Ausbruch in der Behinderteneinrichtung falsch verhalten haben, hätten sich nicht bestätigt, so das Landratsamt weiter. «Die Ärztin hat eine korrekte Diagnose gestellt und eine adäquate Behandlung eingeleitet», erklärte Amtsarzt Torsten Bossert. Der betroffene Patient sei nicht an Covid-19 erkrankt oder mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert. Auch der Vorwurf, dass Erkrankungen im Heim zu spät gemeldet worden seien, sei unzutreffend.

Im Landkreis Sömmerda wurde am Freitag nach Angaben des dortigen Landratsamtes ein Kindergarten nach der Corona-Infektion einer Erzieherin vorläufig geschlossen. Beschäftigte und Kinder, die mit der Frau Kontakt hatten, wurden in häusliche Quarantäne geschickt.

Derweil sind in Gera die meisten der Corona-Tests, die nach dem Bekanntwerden von mehreren Infektionen an drei Schulen vorgenommen wurden, bislang negativ ausgefallen, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Insgesamt waren 161 Menschen getestet worden. 136 Tests fielen negativ aus, zwei Tests ergaben eine Infektion. 23 Ergebnisse standen am Freitag noch aus. Die Stadt hatte am Freitag wegen wieder steigender Infektionszahlen ihre Corona-Hotline in Betrieb genommen. dpa