Thüringer helfen Unendliche Trauer und Dankbarkeit

Kann eine Mutter so etwas wie stille Freude und Ruhe empfinden, während sie am Grab ihres Sohnes steht? Wer Renate Lüttschwager, Mutter von drei erwachsenen Söhnen, auf dem Friedhof in Ilmenau begegnet; wer ihre tragische Geschichte hört oder

 
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Kann eine Mutter so etwas wie stille Freude und Ruhe empfinden, während sie am Grab ihres Sohnes steht? Wer Renate Lüttschwager, Mutter von drei erwachsenen Söhnen, auf dem Friedhof in Ilmenau begegnet; wer ihre tragische Geschichte hört oder am 30. Oktober in der Heimatzeitung gelesen hat, der kann das bestätigen.

Die 58-Jährige hatte sich lange einen billigen Kurzurlaub in der Nachsaison zusammengespart. Türkei. Kurz vor dem Start musste ihre geplante Begleiterin absagen; André, ihr Erstgeborener, sprang spontan ein. Mutter-und-Sohn-Urlaub.

Fremdes Land, fremde Sitten, fremdes Gesundheitswesen: André starb am 11. Oktober nach zwei Herzinfarkten, obwohl er rasch in die Klinik eingeliefert worden war. Mutter Renate Lüttschwager war einkommensbedingt zuvor ohne jegliche Reiseerfahrung im Ausland, sie verpasste es deshalb, zuvor eine billige Kranken-Zusatzversicherung abzuschließen. "So stand ich hinter meinem Vorhang von Tränen in der Klinik", berichtet sie über diesen schlimmen Tag in der Türkei. "Hilflos! In der einen Hand so etwas wie ein Totenschein. In der anderen ein Schuldanerkenntnis über 2000 Euro. Aber den toten Sohn noch lange nicht in die Heimat überführt."

Vom speziellen Zinksarg für den Lufttransport über Bestattungskosten, die Überführung vom Airport, eine zweite Leichenschau vor der Einäscherung … Hohe Kosten!

Die rasche Unterstützung von "Freies Wort hilft" über 6000 Euro machten es möglich, dass Andrè Lüttschwager am 29. November endlich daheim seine Ruhestätte finden konnte. "In unendlicher Trauer…", schrieb die Mutter in die Todesanzeige. Der Zusatz "… und in eben solcher Dankbarkeit" galt der Solidarität der Leser dieser Zeitung. uhu

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