Suhl Modelleisenbahner beweisen Liebe zum Detail

Anton staunt, wie viele Züge auf der Großanlage auf mehreren Etagen vorbeifahren (Bild links). Bei Modelleisenbahner Klaus Mosch vom Magdeburger Verein herrscht am Wochenende großer Andrang (Bild rechts). Foto: frankphoto.de

Die Eisenbahnfreunde und Modelleisenbahner sind unzertrennlich mit dem Sühler Chrisamelmart verbunden. Auch in diesem Jahr sorgten sie am ersten Wochenende für Faszination.

 
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Suhl - Die Buslinie A 1 hält am Samstag am Alten Rathaus. Natürlich nur in Miniatur. Die Busse, die exakt den Originalen des Suhler Nahverkehrs nachempfunden sind, sind eine der vielen Neuerungen, die die Eisenbahnfreunde und Modelleisenbahner zur alljährlichen Ausstellung mitgebracht haben.

Mit den vielen Zügen und detailreichen Landschaften sorgen sie zwei Tage lang im Rathaus am Markt für Staunen und Faszination bei Groß und Klein. Da gibt es auf der Großanlage eine neue Wohnsiedlung, die Talsperre ist noch im Rohbau. Aber es gebe immer was zu tun an der fast 20 Jahre alten Anlage, an der der Zahn der Zeit nagt, erklärt Vereinsvorsitzender Daniel Würzberger. Nicht nur deshalb sei ein neues Modell mit dem Oberhofer Bahnhof in Arbeit. Auch das können Besucher in der Ausstellung bestaunen.

Der vierjährige Lukas ist richtiger Eisenbahnfan. Wie Oma Christel Heß verrät, ist er schon in der Rennsteigbahn und im Rasenden Roland gefahren und im ICE an die Ostsee gereist. Wie die kleineren Modelle in der Ausstellung ihre Runden drehen, welche Knöpfe von den Profis gedrückt werden, damit Bewegung in die Szene kommt, das beobachtet er ganz genau.

Einer, der weiß wie das geht, ist Udo Filter vom Modelleisenbahnclub Mittelschmalkalden. Seine Modelleisenbahn hat keine Automatik, zwar können die Züge auf Geschwindigkeiten programmiert werden, aber Signale und Weichen muss er selbst bedienen. Er hat seine Modelleisenbahn nach Suhl mitgebracht, die die Reichsbahn aus den 70er und 80er Jahren zeigt. In zwei Teile zerlegt, hat er die Anlage, die sonst in seinem Wohnzimmer steht, auf einem Anhänger nach Suhl transportiert.

Immer etwas Neues

Auch Hartmut Wildner vom befreundeten Verein aus Rödental ist wieder gern nach Suhl gekommen, um etwas Neues zu zeigen. Nämlich eine Fantasie-Winterlandschaft samt Weihnachtsmarkt, Pyramide und Skihang. Wie viel Liebe zum Detail die Modelleisenbahner haben, das ist in den filigranen Arbeiten zu erkenne. Da ist eine Motorsäge, nicht größer als einen Zentimeter nachgebaut und selbst beim Weihnachtsbaumverkauf steckt der Tannenbaum im Trichter fest. "Das war mal ein Stück von einer Antenne", verrät der Bastler.

Die Anlage sei inzwischen ein paar Jahre alt, "aber es gibt immer was Neues oder was zu verbessern, Ideen gibt es immer genug", sagt er. Deswegen lohnt sich der Besuch bei den Eisenbahnfreunden und Modelleisenbahnern jedes Jahr aufs Neue. lmü

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