Suhl/ Zella-Mehlis Kein Platz für Hass und Antisemitismus

Dumpfe Bass-Klänge begleiten das Gedenken an der Stele, die an die ehemalige Suhler Synagoge erinnert. Am 9. November 1938 brannten die Nazis das Gotteshaus nieder. Foto: frankphoto.de Quelle: Unbekannt

Um an den Brand der Suhler Synagoge in der Reichspogromnacht vor 81 Jahren zu erinnern, haben sich am Samstagnachmittag Dutzende Suhler an der Gedenkstele am Stadtpark versammelt.

 
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Suhl - Der 9. November 1938 war nicht der Anfang und auch nicht der Höhepunkt der Judenverfolgung in Deutschland, aber er markierte jenen Punkt, an dem sich die Gewalt entfesselte. Auch die Suhler Synagoge, erst 1906 errichtet, brannte bis auf ihre Grundmauern nieder. Die Feuerwehr hatte Anweisung, nicht zu löschen. "Was mit Ausgrenzung begann, endete im Massenmord. Und das ist mit Zustimmung, Akzeptanz und Billigung der Bevölkerung passiert", erinnerte Bürgermeister Jan Turczynski am Samstagnachmittag, im Rahmen des Gedenkens an die Reichspogromnacht vor 81 Jahren.

In der heutigen Zeit müsse eine Antwort auf die Frage gefunden werden, wie es zu verhindern ist, dass sich der Hass auf andere wieder ungehemmt entlade. "Gerade, wenn man die Nachrichten der vergangenen Tage und Wochen anschaut", spannte der Bürgermeister den Bogen ins Jetzt und verurteilte die Schändung des Suhler Ehrenmales aufs Schärfste.

Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus seien längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, in allen Generationen und in allen Schichten. "Jeder vierte Deutsche hat antisemitische Gedanken hat", zitierte Jan Turczynski eine jüngst veröffentlichte Studie. Doch nur Toleranz, Respekt und Zivilcourage bildeten das Fundament einer demokratischen Gesellschaft. Es gelte, gemeinsam einzustehen für das Wertesystem. Auch der Staat sei gefordert, Position zu beziehen gegen Rassismus. "Wir müssen zeigen, dass Hass hier keinen Platz hat." at

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