Suhl - Wer angesichts des Besucherstroms am ersten Adventswochenende in den Oberrathaussaal glaubte, die Stadträte hätten zum Tag der offenen Tür eingeladen, um Einblicke in ihre kommunalpolitische Arbeit zu vermitteln, der irrte. Der Schautag des VEM ist immer ein Treffen für alle begeisterten Modelleinsenbahnfans aus nah und fern, "weil Modellbahnbau ein Hobby für Generationen ist", freute sich der 1. Vereinsvorsitzende Manfred Ulrich. "Der Clou dabei steckt nämlich im Detail", ergänzte Vereinsmitglied Jens Weiske.

"Wir sind als Verein auch immer gefordert, bei jeder Ausstellung etwas Neues zu leisten", sagte Ulrich. Neues boten Maik Noack und Roman Kröger aus Meiningen, die den Bahnhof Wasungen original nachgestalteten. "Nach den Rückbauten des Bahnhofes auf Grund seiner sinkenden wirtschaftlichen Bedeutung versuchten wir in Miniatur die ehemalige Größe nach zu gestalten", sagte Noack. Heute existiert nur noch eine Gleisanlage. Die Idee, den Bahnhof als Modell zu erhalten, wurde anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Werra-Bahn geboren. So präsentiere sich der Modellbahnbau nicht nur als Hobby für Generationen, um Kindheitsträume wach zu halten und seine kleine, heile Welt aufzubauen, gaben Noack und Kröger zu verstehen. Die Geschichte der Eisenbahn liegt den Ausstellern am Herzen. Und dafür finden sie viele Gleichgesinnte. "Leider ist unser Hobby mit einem recht hohen materiellen Aufwand verbunden", sagte Ulrich, "sodass auch immer wieder begeisterte Fans abspringen." Nicht so William Weiske. Die 1993 vom Vater Jens gebaute Spielanlage zieht Sohn William zwar noch heute in seinen Bann, doch hat er sich längst für eine computergesteuerte Anlage entschieden.