Suhl/ Zella-Mehlis Erstaufnahme: Suhl schickte Bußgeldbescheid ans Land

Oberbürgermeister André Knapp (links) am Dienstag an der Erstaufnahmeeinrichtung im Gespräch mit dem Leiter der Stabstelle Migration und Integration im Landesverwaltungsamt, Michael Hasenbeck. Foto: frankphoto.de Quelle: Unbekannt

Der Streit zwischen Stadt- und Landesverwaltung um die Maximalbelegung der Flüchtlings-Erstaufnahme (EAE) ist heftiger als Oberbürgermeister André Knapp (CDU) bisher zugibt. Die Suhler Stadtverwaltung hat dem Landesverwaltungsamt in Weimar Anfang September ein Bußgeld über 1500 Euro aufgebrummt, weil es das seit März vorgeschriebene Corona-Hygiene-Konzept damals immer noch nicht vorgelegt hatte.

 
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Suhl - Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes wurde der Bescheid am 9. September wieder aufgehoben, nachdem das Konzept schließlich beim Suhler Gesundheitsamt eingegangen war. Oberbürgermeister Knapp hatte zwar, gemeinsam mit CDU-Parteifreunden, lautstark diese Verspätung beklagt und zudem darauf hingewiesen, dass der nun vorliegende Landes-Entwurf maximal 522 EAE-Bewohner zulasse. Das sind weniger als die derzeitige Zahl von rund 620 Menschen. Dass die Stadt aber offenbar mit einem Bußgeldbescheid Druck auf das Land ausübte, verschwieg der Oberbürgermeister.

Auch am Donnerstag wollte sich Knapp dazu auf Nachfrage nicht äußern. Einen Grund für die Geheimniskrämerei nannte er nicht. Derzeit ist das Suhler Gesundheitsamt immer noch dabei, das Corona-Konzept zu prüfen. Mit etwaigen Änderungen geht es dann zurück nach Weimar, bevor es zur endgültigen Genehmigung der Suhler Gesundheitsbehörde vorgelegt wird. Der in einer Woche aus dem Amt scheidende EAE-Leiter Michael Hasenbeck begründete die große Verspätung mit der unübersichtlichen Liegenschaft und der personellen Unterbesetzung der EAE auf dem Friedberg. er

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