Suhl/ Zella-Mehlis Betreuung in der Notgruppe beginnt und endet an der Kindergartentür

Zutritt zum Kindergarten haben nur ein paar Kinder und Erzieher. Foto: dpa

Einen gut strukturierten Kindergartentag gestalten die Erzieher, die seit dieser Woche die kleinen Zella-Mehliser in der Notgruppe bei den Ruppbergspatzen betreuen.

 
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Zella-Mehlis - Dass sie sich bereits an der Tür zum Kindergarten von ihren Eltern verabschieden müssen, ist für die kleinen Zella-Mehliser eine neue Erfahrung. Normalerweise werden sie begleitet bis zu ihrem Gruppenraum. Doch seit das Coronavirus das städtische Leben lähmt, wird auch im Kindergarten Ruppbergspatzen einiges anders gehandhabt.

Eigentlich ist die Einrichtung seit Dienstag geschlossen, genauso wie die anderen städtischen Kindergärten. Doch um Eltern zu entlasten, die in der Pflege oder als Polizist arbeiten, hat die Stadtverwaltung eine Notgruppe ins Leben gerufen.

"Es ist gut angelaufen", lobt die stellvertretende Chefin der Ruppbergspatzen, Nadine Höroldt, nicht nur die verständnisvollen Eltern, sondern auch die gute Organisation durch die Stadtverwaltung. Die Erzieher selbst waren am Samstag vergangener Woche zu einer Krisensitzung zusammengekommen und haben beraten, wie man die Situation bewältigt. Dass die Entscheidung auf eine Gruppe bei den Ruppbergspatzen fiel, hat den Grund, dass die Kinder dort mit Frühstück, Mittag, Vesper und Getränken versorgt werden können. "Wir wollen die Eltern damit zusätzlich entlasten", sagt Nadine Höroldt. In dieser Woche hat sie die Leitung der Notgruppe inne. Sie wird unterstützt von den Kolleginnen aus den anderen Einrichtungen. Das ist praktisch - auch für die Kinder, die dann stets ein bekanntes Gesicht um sich haben.

Neun kleine Zella-Mehliser waren in dieser Woche angemeldet. In der kommenden Woche werden es 18 Steppkes sein. Dann soll eine zweite Gruppe geöffnet werden.

Nadine Höroldt ist es wichtig, dass die Kinder einen strukturierten Tagesablauf haben. Gegessen, gespielt und gebastelt wird immer zu den gleichen Uhrzeiten. Das empfiehlt sie auch den Eltern, die ihren Nachwuchs zu Hause betreuen. Struktur ist wichtig, genauso, wie die Hygiene. Die sei im Kindergarten sowieso strenger. Händewaschen und desinfizieren gehören seit jeher zum Alltag. Türklinken und Flächen werden nun noch öfter, noch genauer geputzt.

Die Ruppbergspatzen haben sich in dieser Woche auf Ostern vorbereitet und Eier bunt gemalt. "Wir sind auch viel draußen und spielen auf unserem Grundstück, die Kinder bauen Sandburgen oder fahren mit dem Bobbycar", erzählt Nadine Höroldt. Sie ärgert sich über die Unvernunft derjenigen Eltern, die mit ihren Kindern nach wie vor die inzwischen gesperrten Spielplätze aufsuchten. "In den Wald zu gehen, ist viel besser. Auch da können die Kinder sich austoben", sagt sie.

Die Jüngeren in der Gruppe könnten mit dem Begriff Corona nichts anfangen. Die Vorschulkinder aber stellten Fragen. Die werden selbstverständlich beantwortet, ehe weitergespielt wird. Mit dem Klingeln der Eltern an der Kindergartentür endet der Tag in der Notgruppe. at

Der Antrag auf Betreuung des Kindes in der Notgruppe ist abrufbar auf der Internetseite der Stadt Zella-Mehlis.

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