Suhl/ Zella-Mehlis Am 1. Mai startet der Gebirgsgarten in die Saison

Öffnen oder nicht? Lange hat sich der Geschäftsführer des Oberhofer Rennsteiggartens, Frank Meyer, mit dieser Frage gequält - und nun eine Antwort gefunden: Am Freitag, 10 Uhr, startet die Saison.

 
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Oberhof - Die paar Regenschauer, die für den kommenden Freitag angesagt sind, schrecken Frank Meyer nicht ab. Denn lange musste der Geschäftsführer des Oberhofer Rennsteiggartens darauf warten, für die Besucher öffnen zu können. In Thüringen hatte die Landesregierung grünes Licht gegen, dass ab dem 27. April zoologische und botanische Gärten unter freiem Himmel wieder öffnen dürften. Für die Betreiber ist das ein Schritt in die Ungewissheit, schließlich sind nach wie vor kaum Touristen in der Region, weil Hotels und Restaurants noch immer geschlossen bleiben müssen. "Wir brauchen etwa 150 Besucher am Tag, um die laufenden Kosten zu decken", sagt Frank Meyer. Auch der Blick auf die Wetterprognose bereitet ihm noch am Montag dieser Wochen Kopfzerbrechen. "Das ist ein wichtiger Faktor", erklärt er.

Mal nicht nur Waldwege

Doch nun möchte er nicht länger warten und endlich in die Saison starten. Dass die trotz fehlender Touristen ein Erfolg wird, davon ist der Rennsteiggartenchef überzeugt. Denn derzeit seien viele Leute in der Natur unterwegs. "Wer mal etwas anderes sehen will als Waldwege, hat ab Freitag die Gelegenheit", lädt Frank Meyer ein. Der Oberhofer Rennsteiggarten öffnet am 1. Mai ab 10 Uhr. Die Blüte der Krokusse haben die Gäste zwar verpasst, doch vieles andere reckt nun die Köpfe aus der Erde. "Mit dem angekündigten Regen kommt jetzt noch mehr dazu", verspricht der Gartenchef.

Die Rhododendren blühen schon, genauso wie die gelbe Alpenrose. Dutzende weitere Pflanzenarten gilt es zu entdecken. "Wer den höchsten Punkt des Rennsteiggartens, den Aussichtspunkt Pfanntalskopf, erklommen hat, kann in einer kleinen Nische unterhalb des Plateaus Tüpfel-Enzian und Heilglöckchen finden", nennt Frank Meyer einen Punkt, der vor allem Ende Mai sehenswert wird.

Die Vorbereitungen für den Saisonstart laufen bereits seit Monaten. Handwerker und Gärtner haben im März angefangen, den Garten vom Dreck des Winters zu befreien. "Wir hätten schon Karfreitag öffnen können - da durften wir noch nicht", sagt Meyer. Einen Teil seines neunköpfigen Teams habe er in Kurzarbeit schicken müssen und mit verkleinerter Besetzung weitergearbeitet. Auf die Hilfsbereitschaft seiner Mitarbeiter ist Frank Meyer in diesen Tagen besonders stolz. Sie machten sich viele Gedanken, um den Laden zum Laufen zu bringen, lobt er.

Kein Blütenfest

Auch viele andere Veranstaltungen, etwa die Kräutertage im Mai oder das Blütenfest in Juni, fallen der Corona-Pandemie zum Opfer. "Wir hoffen, dass wir die Grundsteinlegung des Gartens, die sich am 5. September zum 50. Mal jährt, feiern können", sagt Frank Meyer.

Auf Einhaltung der neuen Abstandsregeln legt er besonderen Wert. Auch, wenn seine Gäste ohne Mundschutz durch den botanischen Garten schlendern könnten, müssten die zwei Meter Abstand zueinander eingehalten werden. Der Gastronomiebereich bleibt weiterhin geschlossen. Auch von einem Pflanzenverkauf sieht der Rennsteiggartenchef noch ab. "Wir werden uns mit den Öffnungszeiten erstmal nur auf die Wochenenden und die anstehenden Feiertag konzentrieren", sagt Frank Meyer. Je nach Besucheransturm wolle er dann schrittweise weitere Bereich öffnen, kündigt er an. at

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