Sonneberg Umgang mit Corona: "Hygiene bleibt oberstes Gebot"

Hygienekontrolleurin Evelyn Schmidt vom Landratsamt Sonneberg, Oberstabsärztin Janine Matthus und Oberleutnant Franziska Bliemel (von links) von der Bundeswehr standen Rede und Antwort. Foto: Löffler Quelle: Unbekannt

Mitarbeiter von Sozialeinrichtungen haben viele Fragen zum Thema Corona. Antworten gab es bei einer Schulung.

 
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Sonneberg - Im Rahmen einer Schulung haben sich die Verantwortlichen von Gesundheitsamt und Bundeswehr den zahlreichen Fragen der leitenden Mitarbeiter des Diakoniewerkes Sonneberg rund um Corona gestellt. "Wir müssen die Befürchtungen um eine zweite Welle ernst nehmen, auch wenn wir uns seit einiger Zeit im stabilen Rahmen befinden", sagte Stefan Müller, kommissarischer Leiter des Sonneberger Gesundheitsamtes.

Seit Anfang Juni erhalten die Verantwortlichen des Landkreises tatkräftige Unterstützung durch die Bundeswehr, im Fall von Sonneberg stehen seitdem Oberstabsarzt Janine Matthus und Oberleutnant Franziska Bliemel, zuständig fürs Gesundheitsmanagement, Stefan Müller und seinen Mitarbeitern zur Seite. "Wir unterstützen in erster Linie das zuständige Amt sowie die das Personal in den Einrichtungen vor Ort", ergänzte Matthus.

Viele Fragen hatten sich im Vorfeld angesammelt, die den täglichen Umgang mit der Pandemie betreffen, allen voran die Frage nach der Umsetzung der Richtlinien und Verordnungen durch das Robert-Koch-Institut (RKI) und des Freistaates. Vor allem in den Werkstätten für angepasste Arbeit (Wefa) sei man mehr als bemüht, die Abstandsregelungen, Fiebermessen und das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung umzusetzen, sagte Werkstattleiter Steffen Breitung.

Drei Durchgänge Essen

Doch im Zuge des fast normalen Arbeitsalltags der Beschäftigten ließe sich die Einhaltung der Hygieneregeln nicht immer kontrollieren. So habe man beispielsweise die Essenszeiten für die derzeit 100 Beschäftigten am Standort Sonneberg auf drei Durchgänge angelegt und eigens ein Zelt im Hof aufgestellt, sollten doch einmal ein paar Menschen zu viel dabei sein. Janine Matthus und Evelyn Schmidt, Hygienekontrolleurin des Sonneberger Gesundheitsamtes, konnten dies nachvollziehen. "Das, was umsetzbar ist, sollte bitte umgesetzt werden", so die Oberstabsärztin.

Es sei klar, dass dies nicht immer zu hundert Prozent in den Einrichtungen möglich ist. "Selbstverständlich ist klar, dass Sie sich nach den Menschen richten müssen, sei es in den Werkstätten oder in den Altenpflegeeinrichtungen", empfahl sie und verwies nachdrücklich auf die Wichtigkeit der täglichen Dokumentation sowie die Einhaltung der jeweiligen Hygienekonzepte in den Einrichtungen.

Draußen ist es sicherer

Besonders vorsichtig agieren noch immer die Mitarbeiter der Altenpflegeeinrichtungen des Diakoniewerkes sowie dessen Tochtergesellschaft Diakonische Soziale Dienste gGmbH. Denn nach wie vor gehören Menschen über 60 zur Risikogruppe. Auch in den Kindertagesstätten richtet man sich nach den geltenden Regeln und Vorgaben, stößt jedoch bei manchem auf Unverständnis. "Doch auch hier müssen Eltern und Erzieher an einem Strang ziehen", betonte Matthus.

Fragen nach Freizeit- und Ferienangeboten vor allem für Menschen mit Behinderung sowie Kinder und Jugendliche beantwortete das Team aus Gesundheitsamt und Bundeswehr einhellig mit: "Alles, was draußen gemacht werden kann, sollte auch draußen gemacht werden. Denn an der frischen Luft ist das Infektionsrisiko deutlich geringer als in geschlossenen Räumen." Jedoch gelte auch in der Natur: kleine Gruppen mit festen Bezugspersonen.

Besucher, Dienstleister und Therapeuten beispielsweise dürfen nach jetzigem Stand in die Einrichtungen, erklärte Matthus. "Jedoch nur unter Einhaltung der jeweils geltenden Hygienevorgaben. Man muss das Normale, wie es vorher war, wieder zulassen", sagte er.

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