Sonneberg - Wie aktuelle Statistiken zeigen, bewegt sich die Anzahl des Rindviehs im Landkreis - trotz diverser Schwankungen zwischendurch (siehe Info-Kasten) - in etwa auf dem Stand vor sechs Jahren. Was Normalität suggeriert, ist jedoch keine Selbstverständlichkeit. Denn ihre Bestände auf dem Level der vergangenen Jahre zu halten, ist für die hiesigen Landwirte keineswegs eine leichte Übung und ist vielen Notwendigkeiten geschuldet. Denn nicht nur die Leistungsfähigkeit des Viehs und seine Reproduktion, sondern auch gewichtige Faktoren wie Milchpreis-Entwicklung, dringend nötige Investitionen, Futter-Kapazitäten, Fleischverkauf und nicht zuletzt die Frage des Arbeitsplatz-Erhalts - all das spielt bei der Bestandsentwicklung eine Rolle. "Einfach so von einem Jahr aufs andere mal ein paar hundert Tiere ,abschaffen', auch wenn das zeitweise schwierige Situationen entspannen würde - das geht nicht. Denn um den Bestand wieder aufzubauen, wenn es günstig oder nötig wäre, bräuchte man drei Jahre", verdeutlicht Edgar Hein, in der Agrargenossenschaft Schalkau für den Bereich Tierproduktion zuständig, die Komplexität des Themas. Die Schwankungen beim Milchpreis seien so kurzfristig, dass dem mit massiven Veränderungen in den Bestandszahlen nicht zu begegnen sei. "Außerdem würde ein größerer Bestandsabbau, weil der Milchpreis so schlecht ist, für uns im Endeffekt auch nur bedeuten: Weniger Kühe ist letztendlich noch weniger Milchgeld für uns", so der Fachmann.