Seine Feuerwehrgenossen haben ihm 2014 mit offenen Armen empfangen, was zum einen ihm den Einstieg angenehm gestaltet und zum anderen der Wehr geholfen hat, die Zahl der Aktiven - entgegen der jahrelangen Minus-Entwicklung - mit einem Plus zu versehen. Waren es vor zehn Jahren noch 26 Frauen und Männer sind es heute, mit Michael Dorn, zwar ein paar weniger aber immerhin 22.
Mittlerweile gehört das Dasein als Feuerwehrmann für ihn dazu. Übermäßig viel Zeit müsse er nicht investieren. Es halte sich im Rahmen. "Es hat sich eingependelt." Andere, so sagt er, würden eben in ihrer Freizeit Fußballspielen. Und er zu Einsätzen ausrücken. An seinen ersten großen kann er sich noch gut erinnern. Der Brand der Flüchtlingsunterkunft im Jahr 2016 in der Sonneberger Beethovenstraße war das. Ein bewegender Moment für den Mann, der da sein "erstes echtes Feuer hautnah erlebt" hat.
Michael Dorn ist seit 21 Jahren glücklich verheiratet und hat neben seinem 15 Jahre alten Sohn noch eine 20-jährige Tochter. Die Familie ist in der Kreisstadt zu Hause - seit mehr als 20 Jahren. 1997 zog Michael mit seiner Frau Andrea von Neustadt bei Coburg nach Sonneberg beziehungsweise in den Ortsteil Steinbach. Sein Weg zum Ehrenamt hat bereits in seiner einstigen Heimat begonnen. Dort, wo seine Eltern den Ortsverband Neustadt bei Coburg des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) mit gründeten. Und so verwundert es nicht, dass Michael zunächst von 1982, im Alter von acht Jahren, bei dem Jugendverband dieser Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation, der ASJ, tätig und später bis 1992 beim ASB aktiv war. Er hat dort etwa Sportplatzdienste übernommen, den Internationalen Volkswandertag oder verschiedene Kurse mit betreut. Aufgrund des Umzuges in die Kreisstadt beendete er schließlich seine Arbeit beim ASB. Den Weg zum Ehrenamt hat er nun ja aber wieder gefunden.
Michael Dorn arbeitet hauptberuflich als Zerspanungsmechaniker bei der HydoCut GmbH in Neustadt. Und nicht nur das. Er ist zudem Ersthelfer dort. Das soziale Engagement begleitet ihn also auch am Arbeitsplatz. Dass er bei der Feuerwehr aktiv ist, werde von seinem Arbeitgeber akzeptiert, erzählt er. So seien etwa Einsätze in der Nacht oder am frühen Morgen und dass er deshalb womöglich später zur Arbeit komme, kein Problem. Ein wichtiger Punkt für alle Wehren im Kreis, denn 60 Prozent von ihnen sind - gerade in der Zeit von 6 bis 17 Uhr - nicht oder nur bedingt einsatzbereit.
Feuerwehrmann zu sein bereitet ihm Freude. Es hat inzwischen sogar seinen eigenen Ehrgeiz geweckt. Demnächst, so sagt er, möchte er noch einen Lehrgang zum Maschinist für Löschfahrzeuge besuchen. Mehr habe er aber erst einmal nicht geplant, schließlich sei er ja nicht mehr der Jüngste. Und doch ist er den Weg zur Feuerwehr gegangen - mit 40 Jahren. Womit er seiner Linie, seiner Neigung zum Ehrenamt treu bleibt, wofür er, wie er es empfindet, auch von allen Seiten - ob von Familie, Freunden oder Kollegen - Dank und Anerkennung entgegengebracht bekommt.