Sonneberg-Steinbach - Gemütlicher kann's kaum noch sein als Samstagnachmittag bei den Köppelsdorfer und Steinbacher Kleintierzüchtern an der "Hasenhütt". Die Temperaturen haben sich auf ein erträgliches Maß eingepegelt, ein laues Lüftchen weht. Züchter und Besucher sitzen im Schatten eines Zeltdachs beieinander. Und nur ein paar Schritte weiter steht - wie zur Parade aufgereiht - die lange Reihe übereinander gestapelter Käfige mit denen, um die sich am Wochenende alles dreht: Kaninchen, speziell junge Kaninchen.

Es ist die bereits 46. Jungtierschau, die der T 733 Köppelsdorf ausrichtet. Und wie stets bei den Gastgebern, stehen die Käfige nicht in einem geschlossenen Raum, sondern draußen, unter freiem Himmel. Natürlich sind sie oben gut abgedeckt. Schließlich soll kein plötzlicher Regenguss das Fell der Tiere durchnässen. Die Köppelsdorfer sind der einzige Zuchtverein im Landkreis, der das mit dem Ausstellen unter freiem Himmel schon immer so gehalten hat - schon damals, zu DDR-Zeiten, als die Schauen noch auf dem Sternradio-Parkplatz oder im Park der Heubachs-Villa stattfanden. Waren es damals bis zu 300 Tiere, die allein der Gastgeber-Verein präsentierte, ist die Zahl nun auf 38 herabgesunken. "Vergangenes Jahr hatten wir noch über 100, aber was will man machen", bedauert Holger Hartan, seit zwölf Jahren Vorsitzender der noch 23 Köpfe zählenden Truppe. Er hat diesen Posten von seinem Vater Lothar geerbt - und von Klaus Krempel, der den Geflügelzuchtverein Steinbach leitete, bis sich dieser mit den Köppelsdorfer Kaninchenzuchtverein vereinte.

Dass Kleintierzucht oft Familiensache ist - auch dafür kann Holger Hartan als Beispiel dienen: Sein Vater war Züchter, er ist es und Sohnemann Tim (11) auch. Neben Moritz Hommel (10) ist Tim der zweite Jungzüchter des Vereins. Während Moritz weiße Kleinwidder züchtet, hat er sich auf die Zucht blauer Farbenzwergen gelegt. Zur Jungtierschau am Wochenende wartet noch eine ganz besondere Aufgabe auf die beiden Jungs. Gemeinsam mit Moritz' Vati Michael übernehmen sie die Nachtwache, damit alle Häslein auch noch am Sonntag da und wohlauf sind.