JUDENBACH – „Ich bete dafür, dass dieser Kelch an mir vorübergeht.“ So lautet eine, auf der Bibel fußende, oft gebrauchte Redensart. Sie meint, dass man hofft, dass einem eine schwere Prüfung doch erspart bleiben möge. Für Carolyn Baldwin aus dem US-Bundesstaat Arkansas ist es jedoch ganz anders. Sie möchte, dass dieser Kelch nicht an ihr vorübergeht. Der Kelch, den sie meint, ist aus Kupfer, stark vergoldet und trägt das Bild des Gekreuzigten in feinem Goldstich. Es ist der kunstvolle Abendmahlskelch der Kirchgemeinde Judenbach und noch viel älter als die jetzige, 302 Jahre alte Pfarrkirche St. Nikolaus. Dieser Kelch befand sich, wie die Inschrift „K.(irche) Jüdenbach 1645“ beweist, schon im Vorgängerbau. Er wird nach wie vor regelmäßig zu Abendmahlsgottesdiensten benutzt.