Schmalkalden Tafelarbeit in einer etwas anderen Form

Die Tafel hat wieder geöffnet. Ordner sorgen dafür, dass Regelungen und Anweisungen eingehalten werden. Von links: Uta Pesavento, Susanne Schulz, Julian Schulz und Andreas Schneider. Foto: fotoart-af.de Quelle: Unbekannt

Die Schmalkalder Tafel ist seit Freitag wieder geöffnet. Dank vieler ehrenamtlicher Helfer, die so eine Versorgung bedürftiger Menschen ermöglichen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Schmalkalden - Wegen der Coronakrise mussten bundesweit viele Tafeln schließen. Auch die Schmalkalder im Rötweg 6. Das Ansteckungsrisiko sowohl für die vielen Ehrenamtlichen, als auch die zumeist älteren Kunden, war einfach zu groß. Zudem sorgten Hamsterkäufe für knapper werdende Lebensmittel. Gemeinsam mit der Stadt Schmalkalden ist es dem Evangelischen Kirchenkreis als Träger der Tafelarbeit gelungen, die Ausgabe von Lebensmitteln an bedürftige Menschen wieder zu öffnen (wir berichteten) . Viele Räder haben hier ineinandergegriffen. Zum einen haben sich in den zurückliegenden Tagen und Wochen Menschen gemeldet, die helfen wollen, zum Beispiel beim Einkaufen oder Hund ausführen. Vor diesem Hintergrund hatte die Kommune mit der Kreisdiakonie Kontakt aufgenommen und über eine Wiederaufnahme der Tafelarbeit gesprochen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter wurden aktiviert, die Supermärkte kontaktiert. Die Stadt stellte aus ihrer Liste zusätzlich Freiwillige zur Verfügung, die auf die notwendigen Einschränkungen, Verhaltensweisen und den notwendigen Sicherheitsabstand hinweisen.

Karola Leyh, Leiterin der vor zwölf Jahren gegründeten Tafel, ist froh und dankbar, dass die Türen wieder offen stehen. Natürlich bildlich gesprochen. Die Kunden, vor der notgedrungenen Schließung waren es über 400, darunter 180 Kinder, müssen sich aber an neue Regelungen gewöhnen. So wird immer nur eine Person von einem Ordner in den Ausgaberaum eingelassen - die anderen Kunden warten im Abstand von mindestens 1,50 Meter vor der Tür. Mit dem nötigen Abstand kann sich der Kunde, unter Einhaltung aller hygienischen Auflagen, selbst die Lebensmittel aussuchen, die er braucht. Die Mitarbeiter packen dann alles in die Tüte und stellen diese in den Flur.

Der erste Ausgabetag am Freitag ist ruhig verlaufen, sagt Karola Leyh. 15 Haushalte seien versorgt worden. Die Leiterin ist überzeugt, dass sich die Wiedereröffnung der Tafel schnell herumsprechen und schon morgen mehr Andrang sein wird. Auch Neukunden werden aufgenommen, sagt Leyh. In diesen Zeiten verzichtet der Träger auf bestimmte Kriterien wie den Nachweis des Einkommens. Da vertraue man auf die Ehrlichkeit der Menschen. Bedauerlicherweise muss das Café weiterhin geschlossen bleiben. Zeit für Gespräche bleibt leider nicht.

Für ältere Berechtigte oder die, die aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich am Rötweg 6 vorbeikommen können, bietet die Kreisdiakonie einen Lieferservice an. Wer Hilfe benötigt, soll sich bitte bei Karola Leyh melden, montags, mittwochs und freitags von 10 bis 12 Uhr unter (03683)603931 beziehungsweise 0151/5333 9727. Wenn der Anrufbeantworter anspringt, dann draufsprechen, sagt die Leiterin der Tafel, "wir rufen zurück".

Die Schmalkalder Tafel ist eine Ausgabestelle von Lebensmitteln. Sie ist mittwochs und freitags von 15 bis 16.30 Uhr geöffnet. Träger ist der Evangelische Kirchenkreis.

Autor

Bilder