Schmalkalden Schmalkalden: Notfallbetreuung und Hilfen

Ab 17. März bleiben die zehn Kindergärten der Stadt Schmalkalden wegen des Coronavirus geschlossen. Eine Notfallbetreuung für bestimmte Berufsgruppen wird organisiert. Und vieles andere mehr.

 
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Schmalkalden - Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, bleiben ab Dienstag Schulen, Kindergärten, Horte sowie öffentliche Einrichtungen wie Archive, Volkshochschulen oder Musikschulen geschlossen. Die am Freitag vom Freistaat Thüringen erlassene Anordnung stellt die Stadt Schmalkalden vor große Herausforderungen. Zehn Kindergärten sind von der Weisung betroffen, sieben kommunale - darunter die erst kürzlich eröffneten "Brunnenstörche" - und drei in freier Trägerschaft. Mehr als 700 Kinder zwischen einem und sechs Jahren müssen zu Hause bleiben, etwa 120 Erzieherinnen werden bis zum 19. April "freigestellt", bei Lohnfortzahlung. Die Stadt geht erst einmal in Vorleistung. Ob im Laufe der nächsten Wochen Überstunden oder Urlaub angerechnet werden, muss noch geklärt werden, sagt Bürgermeister Thomas Kaminski.

Bereits Montag vergangener Woche hatte er mit seiner Verwaltung über den "Fall des Falles" beraten und Anweisungen formuliert. So waren Eltern gebeten worden, ihre Kinder mit Erkältungssymptomen oder nach der Rückkehr aus Risikogebieten zu Hause zu lassen. Gleiches galt für das Personal. Nach der Information am späten Freitagnachmittag trommelte Kaminski erneut die Verantwortlichen zusammen. Diesmal, um eine Notfallbetreuung für die Kinder zu organisieren, deren Eltern für das öffentliche Gemeinwesen besonders wichtige Aufgabe erfüllen. Darunter fallen Berufsgruppen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich sowie Ver- und Entsorger. Um konkret planen zu können, hat Kaminski die Kreiswerke Schmalkalden-Meiningen als großen Arbeitgeber (Elisabeth Klinikum, Stadtreinigung, Seniorenpark gGmbH) sowie andere Dienstleister gebeten, bis heute die Anzahl der Eltern zu benennen, deren Kinder eine Betreuung benötigen. Danach wird entschieden, welcher Kindergarten die Mädchen und Jungen aufnimmt. Die Notfallbetreuung gilt jedoch nur für einen begrenzten Personenkreis, bittet der Bürgermeister um Verständnis. Zu einer kurzfristen Beratung werden sich die Leiter und Leiterinnen der zehn Kindergärten heute Morgen im Rathaus treffen. Kaminski will sie auf den neuesten Stand bringen und mit Informationen ausstatten, die an die Eltern weitergegeben werden sollen. Wer Fragen hat oder zu dem begrenzten Personenkreis für eine Notfallbetreuung gehört, kann sich ab 8 Uhr unter der Rufnummer 03683/667-0 beziehungsweise 03683/667-114 melden. Die Stadt will zudem prüfen, zeitnah eine eigene Hotline oder ein Portal einzurichten, wo Fragen beantwortet werden. Darüber könnten sich dann Menschen, vor allem ältere und kranke, melden, die Hilfe benötigen, weil sie sich vielleicht nicht trauen, das Haus zu verlassen. Hier appelliert der Bürgermeister an alle Schmalkalder, Umsicht walten zu lassen, zusammenzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen. Hilfe bietet die Stadt auch Einrichtungen wie Pflegeheimen an, die eines besonderen Schutzes bedürfen. Sollten zum Beispiel Lieferketten infrage gestellt werden, könnte der Bauhof mit seinen Fahrzeugen einspringen. Gerüstet und eingeschworen ist Kaminski zufolge ebenfalls die Feuerwehr. Stadtbrandmeister Michael Pfunfke hat dem Vernehmen nach seinen geplanten Nordseeurlaub verschoben.

Bürgermeister Kaminski will ebenso prüfen, aktuelle Nachrichten über die Gemeinschaftsantenne zu verbreiten. Immerhin würden darüber bis zu 6500 Menschen erreicht. Vorstellen kann sich der Stadtchef, dass darüber ebenso Gottesdienste und andere seelsorgerische Angebote ausgestrahlt werden könnten. Auch die Verteilung von Wurfzetteln schließt er in bestimmten Situationen nicht aus. Der Geschäftsbetrieb im Rathaus selbst läuft - noch - wie gewohnt weiter. Für die etwa 70 Beschäftigten gibt es aber einen Notfallplan, sollte der Freistaat auch hier Einschränkungen beschließen. In engem Kontakt steht Kaminski mit seinen Amtskollen in Breitungen und Brotterode-Trusetal. Man stimme sich untereinander ab und helfe, wenn Not am Manne ist. Wie bei der Notfallbetreuung von Kindern oder anderen amtlichen Vorgängen.

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