Viernau - Er ist nicht entsetzt, aber er ist enttäuscht: Manfred Hellmann, ehemaliger Landtagsabgeordneter, Viernauer Bürgermeister a. D. und aktives Kreistagsmitglied, hatte lange Zeit gehofft, das Land und seine Partei "Die Linke" mögen die Reformpläne reformieren und den Kommunen ihre Freiheit lassen. "Was jetzt geschieht, ist einfach unklug", sagte Hellmann, der, von einer Krankheit recht gut erholt, die Politik aus der Distanz aber nach wie vor mit großer Leidenschaft verfolgt. Mit der Kreisgebietsreform kann sich der alte politische Fahrensmann noch halbwegs anfreunden. "Ins Landratsamt muss man nicht so oft, da darf man schon mal 60 Kilometer fahren", sagte er im Gespräch mit der Redaktion. Doch bei der Gemeindereform verficht Hellmann, wie in früheren Jahren, eine diametrale Meinung zur Landes-Koalition. "Kommunen sollten sich zusammenschließen dürfen, wenn sie das wollen. Aber nicht unter Zwang. Das sei politisch unklug. Die Demokratie wird Schaden nehmen, wir dürfen uns über negative Entwicklungen nicht wundern".