Auf schwierigem Terrain hat sich US-Präsident Barack Obama in gewohnter Souveränität bewegt. Das Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geriet nicht zu einem neuen Beleg gegenseitiger Abneigung, die Verbundenheit beider Länder wurde glaubhaft untermauert. Vier Jahre lang hat Obama das Heilige Land gemieden - und deshalb war bei der Visite auch diplomatische Routine am Platz. Darüber hinaus hat Obama die Enttäuschung, keine eigenen neuen Ideen für den seit Jahren blockierten nahöstlichen Friedensprozess einzubringen, rhetorisch geschickt eingefangen und den Ball clever nach Israel zurückgespielt.