"Der Tod ist ein Meister aus Deutschland." Dieser Satz stand auf einem Transparent, das am Donnerstagabend bei einer Mahnwache nach dem Terroranschlag von Hanau gezeigt wurde. Er stammt aus der "Todesfuge", Paul Celans berühmtem und großartigem Gedicht über den Holocaust, das die These widerlegt, nach Auschwitz könne man kein Gedicht mehr schreiben. Auschwitz? Holocaust? Ist das jetzt nicht ein bisschen weit hergeholt, auch wenn ein "Ballaballa-Einzeltäter" neun Menschen mit Migrationshintergrund und dann noch seine Mutter und sich selbst getötet hat? Schrecklich, aber deshalb gleich die Auschwitz-Keule schwingen?