Ausgedacht wurde das vom Deutschen Tierschutzbund: Den morgigen Donnerstag hat er zum Aktionstag "Kollege Hund" erklärt. Dann sollen sich Tier und Mensch (und umgekehrt) am Arbeitsplatz beschnuppern. Denn Hunde, so das Ergebnis einer Studie, sorgen dort für ein besseres Betriebsklima und haben einen positiven Einfluss auf Motivation und damit Produktivität. Da sollten die Arbeitgeber ("Herr und Hund", so jedenfalls schreibt Thomas Mann) die Ohren spitzen: Auf die Pfoten, fertig, los! Vor einem Jahr war hierzulande Premiere - die USA, uns wie immer auch hier weit voraus, machen das schon seit einem Jahrzehnt - mit über 800 teilnehmenden Firmen. Ja, der Hund, unser braver Hausfreund: an der Werkbank, neben dem Bildschirm, unterm Tisch bei der großen Konferenz und, als Bluthund ohne Maulkorb, zur Unterstützung beim Gehaltsgespräch - das hat schon was. Gerade in Zeiten, da in vielen Unternehmen gilt: "Die Letzten beißen die Hunde" - nämlich die Arbeitnehmer. Und manche Firmenkultur buchstäblich auf den Hund gekommen ist. (Die Formulierung "Auf den Hundt gekommen" verbietet sich; Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt ist ein ehrenwerter Mann, der mit Hingabe die Interessen seiner Klientel vertritt.) Doch schon kommen weitere Gedanken abseits jeder Hundehütte. Beispielsweise zu den Hundejahren von Michael Glos im Wirtschaftsministerium; oder zu iranischen Höllenhunden; zu Pawlowschen Hunden bei allen Tarifverhandlungen; zu gerissenen Hunden wie Gysi oder Guttenberg; zu bunten Hunden wie Bohlen und Beckenbauer; zu den vielen Lumpenhunden in der Finanzbranche (Namen aus juristischen Gründen außen vor); zu Porsche und VW, wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt; auch zu Hund und Katz wie Müntefering und Lafontaine. Damit wollen wir es heute bewenden lassen und keine weiteren schlafenden Hunde wecken. Und deshalb sollen Sie, verehrte Leserschaft, zum Vorletzten nur noch vor einem weitverbreiteten Irrtum bewahrt werden: Ein Grubenhund (eigentlich Grubenhunt) kann allenfalls in unserem eigenen Stollen der Begriffsstutzigkeit leise vor sich hin heulen, ist aber keineswegs ein treuer Vierbeiner unter Tage, sondern schlichtweg eine Kipplore im Bergbau. Schließlich: Die Hundstage, ursprünglich vom 23. Juli bis 23. August datiert und zumeist die heißeste Zeit des Sommers, werden in diesem Jahr wegen des Bundestagswahlkampfs ausnahmsweise bis zum 26. September verlängert ...