Diesem Mann und seiner Lebensleistung gerecht zu werden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Es dennoch zu versuchen, wäre in seinem Sinne. Denn das ist es, was Nelson Mandelas Leben auszeichnet. Nicht nachzulassen, nicht müde zu werden, selbst in scheinbar aussichtslosen Kämpfen entschlossen zu streiten und es so geduldig wie hartnäckig immer wieder zu versuchen, bis der Erfolg sich einstellt. Die Geschichte, nein: sein eigenes Leben, hat ihm recht gegeben. Und deshalb verneigt sich buchstäblich die ganze Welt: Vor einem Unbeugsamen, der nie bitter geworden ist. Vor einem Kämpfer, den nie der Hass getrieben hat. Vor einem schier überlebensgroßen Vorbild, das sich selbst nie wichtig nahm. Vor einem, der schon als Häftling Staatsmann war und vor einem Staatsmann, der tanzte und sang und der Versöhnung statt Rache nicht nur predigte, sondern vorlebte und zur Staatsräson machte.