Bei uns in Deutschland sind diese Bilder noch nicht ins kollektive Bewusstsein eingedrungen, in Afrika aber haben sie an ein Trauma gerührt, das zur Zeit jedes andere Thema in den Hintergrund drängt: Dem Nachrichtensender CNN zugespielte Aufnahmen, die zeigen, wie Flüchtlinge in Libyen als Sklaven verkauft und misshandelt werden, weil sie den Schleppern und örtlichen Warlords kein Geld mehr geben können für die unsichere Gummiboot-Fahrt hinaus aufs Mittelmeer. Gerade an der Elfenbeinküste, wo sich gestern und vorgestern 28 europäische und 50 afrikanische Staats- und Regierungschefs zum inzwischen routinemäßigen Gipfel trafen, hat die Zeit der Sklaverei kaum heilbare Narben hinterlassen.