Wer noch analoge Technik besitzt - in erster Linie ältere Stereoanlagen oder Röhrenfernseher - kann diese nach der Umstellung nicht mehr wie gewohnt über seinen Kabelanschluss nutzen. Auch Flachbildschirmfernseher der ersten Generation gehören dazu, wie Christian Kunz, Filialleiter des Meininger Expert-Marktes Heinze und Bolek, erläutert. Das seien im Grunde Modelle aus den Jahren vor 2010: "Nicht alle wurden damals schon mit einem Digital-Receiver ausgestattet", erklärt Kunz.
Was passiert mit Altgeräten? Verschrotten müssen die Nutzer ihre Geräte deshalb zwar nicht zwangsweise, mitunter kann die Umstellung aber den Geldbeutel strapazieren. Die Empfangsgeräte müssen umgerüstet werden. Das ist unter anderem möglich mit einem DVB-C Digital-Receiver, der das Empfangssignal entsprechend umwandelt, erklärt Vodafone. Entsprechende Geräte gibt es demnach im Fachhandel. Für das alte Nostalgie-Radio könnte es aber schwierig werden. Expert-Filialleiter Kunz verweist darauf, dass die Geräte mindestens einen Audio-Ausgang haben müssen, um umrüsten zu können. Immerhin: Da die Umstellung nur Anschlüsse aus der Kabeldose betrifft, ändert sich am regulären UKW-Empfang über die Radioantenne nichts.
Ob der heimische Fernseher bereits mit digitaler Empfangstechnik funktioniert, können Nutzer laut Vodafone simpel nachprüfen: Befinden sich die Digitalsender ONE, ZDFneo oder tagesschau24 bereits in der Senderliste, bedeutet das, es wird bereits digital empfangen. Wer diese Programme nicht findet und bis dato kaum mehr als knapp 30 Sender empfängt, dürfte in aller Regel noch analog fernsehen.
Was haben die Menschen von der Umstellung? Die Digitaltechnik hat seit Jahren schrittweise Einzug in Deutschlands Wohnzimmer gehalten. Laut Vodafone-Sprecher Höpken bringt der Umstieg von analog auf digital vor allem eine deutlich höhere Programmauswahl mit sich. Die Rede ist von etwa dreimal so vielen Radio- und TV-Programmen wie zuvor. "Außerdem liefern die digitalen Programme eine höhere Bild- und Audio-Qualität", so der Unternehmenssprecher. Die Abschaltung der Analog-Signale gebe indes große Kapazitäten im Kabel-Frequenzband frei. "Und diese werden wir in einigen Monaten dazu nutzen, um im Kabelnetz von Meiningen Gigabit-Anschlüsse anbieten zu können - also Festnetzanschlüsse mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1 000 Megabit pro Sekunde."
Konkrete Angaben, wie viele Menschen in der Region betroffen sind, gibt es nicht. Christian Kunz von Expert rechnet vor: Zirka 15 000 Haushalte verfügen in den Bereichen Meiningen, Walldorf und Wasungen über Kabelanschlüsse. In aller Regel werden diese von Vodafone vorgehalten, nur vereinzelt gebe es private. Vodafone wiederum schätzt, dass gut zehn Prozent von den angeschlossenen Haushalten noch analoge Technik nutzen.
In der Nacht der Umstellung werden die digitalen Sender des Kabelanbieters zudem neu sortiert, so Sprecher Höpken. Viele Digital-Receiver führen die Umstellung demnach automatisch durch, sofern sie in der Umstellphase nicht vom Strom getrennt werden. Bei wem das nicht der Fall ist, der sollte am Mittwochmorgen einen Sendersuchlauf starten.