Meiningen - Mit dem symbolischen Spatenstich vor der bröckelnden Gebäudefassade signalisierte die Theaterstadt am Montag, dass die Jahrzehnte des Leerstands für das beliebte Meininger Volkshaus vorüber sind.

Seit November schon machen sich Bauleute im Inneren des stadtbildprägenden Gebäudes zu schaffen. Zurzeit rekonstruieren, reparieren und sanieren sie die Raumstruktur des Saalgebäudes, das aus Bühne, Parkett, Empore, Rang und Wandelhalle besteht. In eineinhalb Jahren soll hier wieder ein Ort entstanden sein, an dem sich Menschen begegnen, zusammen feiern, Kunst und Kultur genießen können, wo Messen, Sportevents und Kongresse veranstaltet werden.

Bürgermeister, Bauamtsleiterin, Architekt, Baufirmenchef und Volkshausförderverein griffen am Montag vor vielen Schaulustigen gemeinsam zum Spaten. Mit dem symbolhaften Umgraben des Baugrundes wollten sie zeigen, dass die Wiederbelebung des Traditionsgebäudes nach jahrelangen politischen Debatten nun tatsächlich ihren Lauf nimmt. Als besondere Spendenaktion für das Gebäude beginnt die Stadt noch vor Ostern damit, sogenannte Volkshaus-Aktien an private Geldgeber auszureichen.

Um das Gebäude zu sanieren wird eine Bausumme von insgesamt 4,7 Millionen Euro benötigt, Bund und Land tragen dazu 3,7 Millionen an Städtebaufördermitteln bei. Gebaut worden war der Volkshaussaal 1912/13 vom Meininger Hofbaurat und Architekten Karl Behlert unter der Bezeichnung Großer Schützenhaussaal – als Ergänzung zum benachbarten Schützenhaus, das ebenfalls noch auf eine Sanierung und Nachnutzung wartet. any