Meiningen. Die Preisentwicklung an den Tankstellen hatte bei vielen die Hoffnung genährt, dass auch Erdgas und Strom bald billiger zu haben sein wird. Doch diese Hoffnung wird sich nicht erfüllen, auch nicht in Meiningen. Noch im ersten Quartal steigen die Strompreise, die Kosten für Gas bleiben stabil, allerdings auf hohem Niveau. An den vergleichsweise günstigen Preisen für Wasser und Abwasser ändert sich 2009 ebenso nichts, gleiches gilt für die Fernwärme.

Wenn Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Troeger davon spricht, dass zum Jahreswechsel keinerlei Veränderungen in den Energie-Tarifen vorgesehen sind, gilt dies für einen kleinen Teil von Kunden nicht. Wer Strom im sogenannten Grund- und Ersatztarif bezieht, muss sich nämlich schon ab 1. Januar auf höhere Kosten einstellen. Um 1,19 ct/kWh steigt beispielsweise der Arbeitspreis für den Haushaltsbedarf.

Werrastrom-Kunden – und das ist die überwiegende Zahl – trifft die Erhöhung nicht, vorerst. „Wir müssen bereits ab Januar mehr für unseren Strom-Einkauf bezahlen. Auch unsere eigene Erzeugung in den mit Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerken ist nicht billiger geworden. Die höheren Kosten geben wir an die Werrastrom-Kunden aber nicht sofort weiter“, so der Stadtwerke-Geschäftsführer.

Die Gültigkeit der augenblicklichen Preise ist aber begrenzt, denn für März hat Wolfgang Troeger eine Anpassung angekündigt. Zwischen 1 und 1,5 Cent müssen dann brutto, also inklusive Steuern und Abgaben, pro Kilowattstunde mehr bezahlt werden. Dann könnte im Tarif Werrastrom-privat (bis zu 3496 kWh/Jahr) die Kilowattstunde statt augenblicklich 21,29 ct/kWh (brutto) zwischen 22,29 und 22,79 ct/kWh kosten. Für den Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3000 kWh entstehen so Mehrkosten zwischen 30 und 45 Euro im Jahresverlauf. Und die Aussichten sind wenig erfreulich. Auf absehbare Zeit ist mit einer Absenkung auf 2008er Niveau wohl nicht zu rechnen.

Wer das Risiko weiter steigender Preise ausschließen will, dem machen die Stadtwerke gleich mehrere Angebote: Es wird wieder zwei Festpreistarife geben, einer mit Zwei-Jahres-Bindung, bei dem zweiten legt man sich für drei Jahre fest. Da kann man zwar mit exakten Kosten kalkulieren, eine eventuelle Entspannung der Preissituation geht in so einem Fall aber an der eigenen Haushaltskasse vorbei. Wer sich deshalb nicht so lange binden will, hat noch eine Alternative – den Vorkasse-Tarif.

„Bester Gaspreis“

Anders als verschiedene Anbieter werden die Stadtwerke ihren Erdgaspreis zum Jahresbeginn nicht reduzieren. Wolfgang Troeger nennt den Grund: „Wir haben derzeit für Meiningen und das Umland den mit Abstand besten Preis.“ Und an dieser Tatsache werde sich selbst ab Januar nichts ändern. Wie sich die Kosten beim Gas-Einkauf entwickeln werden, ist nach Troegers Angaben „noch völlig unklar“. Daher gebe es zurzeit „keine Möglichkeit, Preisnachlässe in Aussicht zu stellen“. Im Februar oder März könne man dazu eventuell mehr sagen. „Die Entwicklung nach oben ist unwahrscheinlich, die nach unten aber ebenso.“ (rwm)