Meiningen. „300 000 Arbeitstage wendet das Kfz-Gewerbe im Jahr kostenlos dafür auf, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Das leistet nicht jeder!“ Thomas Edelmann, Geschäftsführer der Kfz-Innung Südthüringen, wies mit diesen Worten gestern in Meiningen auf die Lichttestkampagne 2009 hin.

Seit 53 Jahren organisieren das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe und die Deutsche Verkehrswacht mit Unterstützung des ADAC die Aktion Licht-Test. Startschuss für Südthüringen fiel gestern im Meininger Honda Autopark Hamacher. Vier Wochen lang können Autobesitzer im Oktober ihre Fahrzeuge kostenlos zum Lichttest in einen der über 300 Meisterbetriebe der Kfz-Innung bringen.

Kein Kavaliersdelikt

„Denn sehen und gesehen werden ist das A und O im Straßenverkehr“, betonte Erhard Hüther, Obermeister der Kfz-Innung. Besonders in der dunklen Jahreszeit seien defekte Glühlampen oder solche mit mangelhafter Lichtstärke kein Kavaliersdelikt mehr.

Seit 1956 sind in der Lichttestaktion etwa 400 Millionen Fahrzeuge überprüft worden, betonte Roland Richwien, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Medien. Unterdessen zählen die Initiatoren des Projektes zehn Millionen Überprüfungen bundesweit im Jahr. „Wir in Südthüringen haben uns in den letzten Jahren gesteigert von rund 10 000 Lichttests auf 17 000“, so Thomas Edelmann. Immerhin, so haben die Untersuchungen ergeben, fährt jeder dritte Pkw mit defektem Licht. So wollte gestern Roland Richwien – gemeinsam mit seinem Kollegen Torsten Gust vom Verkehrsministerium – durch seine Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung hervorheben, „wie wichtig dem Ministerium die Lichttestwochen sind“.

Für das Auto ist also bestens gesorgt. Doch was nützt es, wenn das Fahrzeug „gut sieht“, der Fahrer jedoch Probleme mit den Augen hat? „Aus diesem Grund arbeiten wir als Innung der Augenoptiker eng mit der Kfz-Innung zusammen“, betonte Augenoptiker Hans-Joachim Coburger. Der Fachmann war zur Lichttest-Eröffnung mit einem Gerät gekommen, das die Sehschärfe des Fahrers überprüft. Auch diese Leistung ist kostenlos.

„Wir werden in unserem Engagement gegen ,blinde’ und ,einäugige’ Fahrer nicht nachlassen“, so Erhard Hüther. (kd)