Meiningen - Als eine Vorübung zum abendlichen Sinfoniekonzert könnte man das gestrige 2. Jugendkonzert dieser Spielzeit bezeichnen. Denn das Thema war diesmal der Aufbau einer Sinfonie am Beispiel von Haydns populärer Sinfonie Nr. 94 mit dem Paukenschlag und seiner Sinfonie Nr. 45 "Abschied". Zum Auftakt spielte die Hofkapelle unter der Leitung von Chin-Chao Lin die bekannten Klänge aus dem 2. Satz der Sinfonie Nr. 94 mit dem unerwartet lauten Paukenschlag. Gar manchen der jungen Zuhörer ließ dieser aufschrecken. Genau das habe Joseph Haydn (1732-1809) gewollt, erklärte Moderator Alexander John. Denn er sei ein gewitzter Komponist gewesen. Mit dem Paukenschlag wollte er die Hofgesellschaft des Fürsten Eszterhazy im Saal wachrütteln. Weil es seinerzeit Sitte war, vor dem Konzert gut zu speisen und zu trinken, was dann zum Nickerchen und Schnarchen führte. Eine Dame soll von dem lauten Schlag sogar in Ohnmacht gefallen sein.