Meiningen - Bereits 2007 hatte sich in Weimar der Notfallverbund Weimarer Kultureinrichtungen gegründet, der inzwischen bundesweit als Vorbild gilt. Auslöser war der verheerende Brand der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek am 2. September 2004. Schadensereignisse oder Katastrophensituationen kommen meistens unverhofft und sind nicht planbar. Doch die Erfahrung aus diesem und anderen Ereignissen führte dazu, sich damit auseinanderzusetzen, wie man sich auf einen Notfall vorbereiten muss. Es ist nicht immer ein Großbrand - auch Wasserschäden, Kabelbrände oder kleinere Schadensereignisse erfordern rasches und koordiniertes Handeln, wenn es um Kulturgüter geht. Dazu müssen zunächst die Rahmenbedingungen für den Kulturgutschutz verbessert beziehungsweise angepasst werden. Das soll mit Notfallverbünden gelingen. Vor zwei Jahren hatte sich Thüringen für einen flächendeckenden Kulturgut-Schutz entschieden. So wurde der Aufbau von vier Regionalzentren forciert: für die Regionen West Eisenach, Süd Meiningen, Nord Nordhausen und Ost Altenburg. Kompetenzzentrum ist Weimar. In Meiningen setzten sich daraufhin Vertreter von Kultureinrichtungen, Behörden, Archiven und der Freiwilligen Feuerwehr erstmals im April 2018 mit dem Thema Notfallverbund Kulturgutrettung auseinander. Man war sich einig, dass neue Wege eingeschlagen werden müssen, um Kulturgüter bei einem auftretenden Schadensereignis zu bewahren, zu schützen und zu retten. Dazu ist es nötig, Ressourcen zu bündeln, um in einem Notfall die zu leistenden Aufgaben in gegenseitiger Unterstützung zu bewältigen.