Wie ein Sprecher der Landespolizeiinspektion Suhl am Montag mitteilte, hatten die Beamten am Sonntag kurz nach Mitternacht einen Anruf erhalten, wonach es im Bereich des Parkplatzes eines Lebensmittelmarktes in der Leipziger Straße eine Vergewaltigung gegeben haben soll. Polizisten, die sofort zum beschriebenen Ort gefahren waren, fanden in der Nähe eine 14 Jahre alte Meiningerin. Sie habe den Beamten gesagt, dass sie Opfer einer Sexualstraftat geworden sei.

Nachdem die Mutter des Mädchens verständigt worden war, wurde die 14-Jährige von einer Beamtin des Bereitschaftsdienstes der Suhler Kriminalpolizei vernommen. Zudem wurde das Mädchen medizinisch untersucht und es wurden Beweismittel sichergestellt, so der Polizeisprecher.

Wie sich herausstellte, hatten Polizisten gut eine Stunde zuvor zufällig die 14-Jährige und ihren männlichen Begleiter in der Leipziger Straße kontrolliert und deren Personalien festgehalten. Schnell sei klar gewesen, dass genau dieser Mann der mutmaßliche Vergewaltiger sein könnte. Er sei am Sonntag gegen 1 Uhr im Stadtgebiet vorläufig festgenommen worden.

Bei dem aus Afghanistan stammenden 22 Jahren alten Asylbewerber seien ebenfalls Beweismittel sichergestellt worden. In Anwesenheit eines Dolmetschers sei er am Sonntagmorgen als Beschuldigter vernommen worden. Im Ergebnis der Vernehmung wurde Haftbefehl beantragt, den am Vormittag ein Haftrichter verkündete.

Der junge Mann befinde sich derzeit in der Justizvollzugsanstalt Goldlauter, so der Polizeisprecher.

Anders als in Gaststätten oder Diskotheken sieht das Jugendschutzgesetz auf offener Straße keine Grenzen für Kinder und Jugendliche vor, bis zu welcher Uhrzeit sie sich hier aufhalten dürfen. Die Beamten hatten daher keine rechtliche Handhabe, das Mädchen nach der Kontrolle um 23 Uhr nach Hause zu bringen, sagte der Polizeisprecher auf Anfrage.